Salzburg und Metalist im Vergleich
Es ist schon sieben Jahre her, dass ein österreichischer Klub in ein Europacup-Achtelfinale eingezogen ist. 2005 nahm Austria im UEFA-Cup die Hürde Athletic Bilbao.
Diese Saison hat Salzburg die Chance, es den Wienern nachzumachen. In der Runde der letzten 32 der Europa League wartet Metalist Charkiw. Vor dem Hinspiel in der Red Bull Arena (Donnerstag, 19 Uhr, live PULS 4 ) vergleicht der KURIER die beiden Klubs:
UEFA-Ranglisten
Salzburg ist 68. in Europas Klubrangliste und liegt als bester österreichischer Klub 22 Plätze hinter Charkiw (46.). Damit ist Metalist nur die ukrainische Nummer 3 hinter Schachtjor Donezk (12.) und Dinamo Kiew (29.).
Investitionen
40 Millionen Euro hat Metalist in den letzten fünf Jahren für neue Spieler ausgegeben. Am teuersten war der Brasilianer Taison, der im August 2010 um 6,3 Millionen aus Porto Alegre geholt wurde. Nur unwesentlich weniger gab Salzburg kurz davor für Joaquin Boghossian aus. Der teuerste Bundesliga-Fußballer aller Zeiten wurde aber ein Flop.
Seit 2007 investierte Salzburg nur unwesentlich weniger in neue Spieler als Charkiw (35 Millionen Euro). Trotzdem ist der fiktive Marktwert des Kaders laut dem Internetportal Transfermarkt mit rund 32 Millionen Euro weniger als halb so hoch wie jener von Metalist (72 Millionen Euro).
Saisonbilanz
Salzburg ist in Österreich Vierter, liegt bei einem Spiel weniger drei Punkte hinter Leader Rapid. Metalist ist in der ukrainischen Premjer-Liha um einen Platz besser klassiert. liegt nach der Herbstsaison fünf Zähler hinter Kiew. In der Europa League sind die Ukrainer ungeschlagen (fünf Siege, drei Remis). Salzburg hat drei der zwölf Spiele
verloren. Sieben Partien wurden gewonnen.
Fanbasis
In Salzburg hat sich der Zuschauerschnitt auf 9000 eingependelt. Nur unwesentlich mehr werden Donnerstag kommen. In der zweiten Red-Bull-Saison (2006/’07) waren es im Schnitt noch 15.000. Umgekehrt ist die Entwicklung in Charkiw. Seit der Renovierung des Metalist-Stadion 2009 ist der Fanzuspruch von 15.000 auf 25.000 gestiegen.
Führungskräfte
Hinter beiden Klubs stecken milliardenschwere Mäzene, die aber völlig unterschiedlich agieren. Salzburg-Chef Didi Mateschitz hält sich im Hintergrund, ist nur selten im Stadion zu sehen. Charkiw-Präsident Alexander Jaroslawski ist hingegen immer dabei – meist sogar im Trainingsanzug seines Teams.
Legionäre
Beide Klubs setzen auf Gastarbeiter. Bei Charkiw stehen 15 Legionäre unter Vertrag, darunter zehn Südamerikaner. Salzburg hat sogar 17 Ausländer im Kader. Wegen einer UEFA-Kaderbeschränkung dürfen Chema Anton (Spanien) und Cristiano (Brasilien) in der Europa League nicht eingesetzt werden.
Trainer
Für Ricardo Moniz ist Salzburg die erste Station als Cheftrainer bei einem Erstligaverein. Der 47-jährige Niederländer sammelte aber viel Erfahrung als Assistenz- und Nachwuchscoach bei renommierten Klubs wie Tottenham, HSV und Eindhoven. Miron Markevich ist seit 2005 Trainer in Charkiw. Der 61-jährige Ukrainer ist fast 30 Jahre im Geschäft, betreute vor Metalist aber nur kleinere Klubs in seiner Heimat und Russland.
Städte
Charkiw und Salzburg sind EURO-Austragungsorte. In der Red Bull Arena (Fassungsvermögen: 31.000) fanden 2008 drei EM-Spiele statt, im Metalist Stadion (Fassungsvermögen: 39.000) werden es im Juni ebenso viele sein, darunter Deutschland – Niederlande. Charkiw, das im Nordosten der Ukraine und nahe der russischen Grenze liegt, ist mit 1,5 Millionen Einwohner die zweitgrößte Stadt der Ex-UdSSR-Republik. Salzburg ist mit 150.000 die Nummer 4 Österreichs.
Metalist Charkiw hat erst sechs Mal im Europacup mitgespielt. 1988 scheiterte man als russischer Cupsieger in Runde 2 an Roda Kerkrade (Nl). Erst seit 2007 ist Metalist Stammgast im UEFA-Cup bzw. in der Europa League. Größter Erfolg war das Erreichen des Achtelfinales 2009. In diesem schied Charkiw gegen Kiew aus (3:2, 0:1).
Gegen österreichische Klubs absolvierten die Ukrainer vier Spiele. Sturm behielt im Europa-League-Play-off 2010 nach einem 1:1 in Graz dank eines 1:0-Auswärtssieges die Oberhand. Die Austria verlor in der EL-Gruppenphase 2011 beide Partien (1:2 und 1:4).
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