Salzburg-Sportchef Freund: "Ronaldo gehört nicht zu unserem Beuteschema"

Salzburg hat das Trainingslager auf Malta mit einem 0:4 gegen Inter Mailand beendet. Vor der Winterpause nahm sich Sportdirektor Christoph Freund Zeit, um über Salzburgs Einfluss auf die WM zu sprechen.
KURIER: Trainingslager, diverse Termine – bleibt da überhaupt Zeit, um die WM zu verfolgen?
Christoph Freund: Ja sicher. Ich habe nicht jedes einzelne Spiel gesehen, aber doch einige. Als Fußball-Begeisterter und Sportdirektor schaut man sich natürlich ein Turnier an, bei dem sich die besten Spieler der Welt matchen. Außerdem sind ja auch vier Spieler von uns mit dabei, da sind dann auch Emotionen mit dabei.

Salzburg hat großen Einfluss auf die WM, es sind oder waren 12 Spieler mit Salzburger Vergangenheit oder Gegenwart dabei. Macht das stolz?
Das ist schon richtig cool! Es ist die erste WM mit so vielen Spielern, die bei uns sind oder waren und die dann oft auch entscheidende Rollen eingenommen haben. Strahinja Pavlovic hat mit Serbien eine tolle WM gespielt. Hwang Hee-chan hat ganz Südkorea mit seinem späten Tor in Ekstase versetzt.
Zittern Sie mit den aktuellen Salzburg-Spielern mit?
Natürlich. Man drückt die Daumen, dass sie nicht nur erfolgreich sind und eine gute WM spielen, sondern dass sie auch gesund bleiben. Wenn man hört, dass sie Beschwerden haben, dann ist man auch mit ihnen in Kontakt, tauscht sich aus. Das verfolgt man schon ganz nah.
Bei einer WM schauen viele Sportdirektoren ganz genau hin. Wie ist das bei Ihnen? Das Beuteschema von Salzburg ist ja nicht unbedingt auf die WM ausgerichtet ...
Die WM ist nicht unser Kerngebiet, in dem wir aktiv werden, das stimmt. Ich verfolge die WM eher als Fußball-Fan, nicht so sehr aus Scouting-Sicht. Natürlich achtet man aber auch auf andere Dinge, wie Mannschaften taktisch agieren. Aber die Spieler, die bei der WM dabei sind, gehören nicht zu unserem Beuteschema. Ronaldo wäre zu haben. Er wird aber eher nicht nach Salzburg kommen, er wäre auch nicht unbedingt das, was wir suchen (lacht).
Es hat ja nicht nur Salzburg Einfluss auf die WM, sondern auch umgekehrt. Hat das Trainingslager auf Malta vor der Winterpause seinen Zweck erfüllt?
Es ist eine herausfordernde Situation für alle Vereine, weil wir noch nie eine WM zu diesem Zeitpunkt gehabt haben. Wir müssen die Mannschaft über einen langen Zeitraum beschäftigen. Da geht jeder Verein ein bisschen anders ran. Wir haben versucht, eine gute Mischung aus Regeneration nach dem intensiven Herbst und Belastung zu schaffen. Wir hoffen, dass wir den richtigen Mix gefunden haben und im Jänner wieder voll erholt und fit reinstarten können.
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