Salzburg geht gegen Metalist 0:4 unter
Eine Negativserie geht weiter: Wie schon in den letzten sechs Jahren wird sich auch in dieser Saison kein österreichischer Verein für das Achtelfinale eines europäischen Cup-Bewerbs qualifizieren.
Denn Salzburg begrub die Aufstiegschance gegen Metalist Charkiw schon im Hinspiel der Runde der letzten 32 der Europa League. Gegen die Nummer 3 der Ukraine setzte es nach einer inferioren ersten Hälfte eine 0:4-Heimpleite.
Selbstfaller
Das Unheil nahm schon in der ersten Spielminute seinen Lauf. Denn nach nur 21 Sekunden lag Metalist bereits in Führung: Cziommer, Mendes und Douglas spielten den Ball in der eigenen Hälfte hin und her, anstatt diesen einfach wegzuschießen. Nach einem Rückpass von Mendes verfehlte schließlich Douglas den Ball, Taison kam an das Spielgerät und ließ Salzburgs Keeper Walke keine Chance.
Aber nicht nur die Salzburger Spieler, sondern auch Trainer Ricardo Moniz machte es Charkiw leicht.
Das 0:1 war symptomatisch für das, was folgen sollte. Denn Torschütze Taison konnte schalten und walten, wie er wollte. Obwohl der kleine Brasilianer schon in beiden Gruppenspielen gegen die Austria stark gespielt hatte, hatte Moniz den selbst in der Bundesliga mit Defensivaufgaben überforderten Hierländer als direkten Gegenspieler zugeteilt. Es sollte nicht die einzige Fehleinschätzung des Niederländers sein.
Verwirrung
Nach nicht einmal 30 Sekunden hatte Moniz wegen eines Gegentores, das immer passieren kann und das noch nicht das Ausscheiden bedeutet hätte, seinen Matchplan über den Haufen geworfen – so er überhaupt einen hatte. Salzburgs Trainer zeigte Maierhofer an, dass sich dieser für eine Einwechslung bereit machen sollte.
Nach 26 Minuten war es soweit, Maierhofer kam für Douglas, der wie viele seiner Kollegen von dem rutschigen Rasen überrascht schien. Ganz im Gegensatz zu den Ukrainern: Die hatten aber auch am Tag vor dem Spiel in der Red-Bull-Arena trainiert, die Salzburger hingegen nicht.
Wegen der Einwechslung eines zweiten Mittelstürmers für einen Innenverteidiger musste im defensiven Zentrum komplett umgestellt werden. Und das sorgte für noch mehr Verwirrung bei den Salzburgern. Nun mussten mit Mendes, Svento und Hierländer drei nicht gelernte Verteidiger in der Abwehr-Viererkette spielen.
Charkiw hatte jetzt ganz leichtes Spiel. Der Argentinier Cristaldo bestrafte die taktische Umstellung mit zwei Toren (37., 41.). Beide hatte Spielmacher Taison mit genialen Pässen eingeleitet.
Elferalarm
Das einseitige Spiel war entschieden. Es hätte nur einmal spannend werden können, dann nämlich, wenn Schiedsrichter Strahonja beim Stand von 0:1 nach einer elferreifen Attacke von Edmar an Leonardo auf Strafstoß entschieden hätte. Doch der Kroate ließ weiterspielen.
Die zweite Hälfte verlief dann so, wie wahrscheinlich auch das Rückspiel am kommenden Donnerstag verlaufen wird: Charkiw machte nur mehr das Notwendigste, ließ Salzburg mitspielen – mehr aber nicht.
In der Nachspielzeit wurde dann aus einer klaren Niederlage auch noch ein Debakel: Der eingewechselte Devic erzielte aus einem Konter das 4:0 für Charkiw.
Kommentare