Ronaldo de Assis Moreira wurde in Brasilien Ronaldinho genannt. Der "kleine Ronaldo" wurde zu einem der größten Fußballer seiner Zeit, kickte in Paris, Barcelona und Mailand. Letztes Jahr, mit 39 Jahren, hat er seine Karriere beendet, aber noch immer nicht seinen Platz in den Schlagzeilen hergegeben.
Ronaldinho nahm stets das Leben und den Fußball leicht. Mitspieler Aleksandr Hleb berichtete kürzlich, dass Ronaldinho regelmäßig betrunken ins Barcelona-Training gekommen sei. "Von Montag bis Donnerstag lag er meistens auf dem Massagetisch. Erst beim Abschlusstraining war er wieder fit."
Ronaldinho
Zuletzt nahm der zweifache Weltfußballer Behördenbescheide auf die leichte Schulter. Die Stadtverwaltung von Porto Alegre fordert von ihm rund 2,4 Millionen Euro an Steuern. 2,2 Millionen hatte er schon davor bezahlen müssen, weil er ein Haus in einem Naturschutzgebiet gebaut hat. Nun hat die Justiz des Bundesstaates Rio Grande do Sul seinen Pass beschlagnahmt und sein Bankkonto eingefroren.
Laut Medienberichten sollen sich darauf 24,67 Reales befunden haben: Das sind gerade einmal 5 Euro und 63 Cent. Wenn er nicht, wie diverse Medien mutmaßen, den Großteils seines Geldes in Banken außerhalb Brasiliens untergebracht hat, reiht er sich ein in das Team von Kickern von Welt, die nach der Karriere Geld und Gesundheit verjuxt haben. Er wäre der aktuellste Neuzugang einer Elf aus gefallenen Stars.
Diego Maradona
Der einst beste Spieler der Welt ist auch einer der reichsten an Eskapaden. Schüsse auf Journalisten, Scheidungen, Alkohol-Exzesse, Drogenentzüge. Nach seinen skurrilen Auftritten bei der WM 2018 ist es ruhiger um den 58-jährigen Argentinier geworden. Seit bald einem Jahr trainiert er in Sinaloa einen mexikanischen Zweitligisten.
Paul Gascoigne
Der 52-Jährige war einer der besten und charismatischsten Spieler Englands. Scheidung, Entziehungskuren, Not-Operationen oder Depression – der einst bunte Vogel ließ nichts aus. Zuletzt zeigte er sich wieder fitter, wurde von den Fans bei einem Legendenspiel im Tottenham-Stadion gefeiert.
George Best
Der Säulenheilige der gefallenen Fußballlegenden starb im Jahr 2005 im Alter von 59 Jahren. Best of Best: "Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst."
Eike Immel
Der ehemalige deutsche Teamtormann geriet nach dem Ende seiner Karriere durch Fehlinvestitionen und teuren Lebensstil in finanzielle Schieflage und musste 2008 Privatkonkurs anmelden. Der heute 58-Jährige stand wegen Kokainmissbrauchs vor Gericht.
Adriano
Nach Alkoholproblemen und Depression geriet der Brasilianer – er spielte bei Inter Mailand und Roma – auf die schiefe Bahn. Der Welttorjäger von 2005 ist heute 37 Jahre alt und soll in einem Armenviertel von Rio leben und in Drogen- und Waffengeschäfte verwickelt sein.
Emmanuel Eboue
Er spielte sieben Jahre bei Arsenal. Nach seiner Scheidung blieb dem heute 36-Jährigen von der Elfenbeinküste nur ein kleines Haus in London. Bei Galatasaray hat der Ivorer eigenen Angaben zufolge insgesamt acht Millionen Euro verdient. "Sieben davon schickte ich nach Hause", sagt er.
Christian Vieri
Das Problem des Italieners, der 1999 der teuerste Spieler der Welt war: Er war spielsüchtig und verzockte sein Geld in Casinos. Vor drei Jahren, mit 43, kündigte er ein Comeback in China an, zu dem es nie kam.
Werner Lorant
Der 70-Jährige spielte einst bei Topklubs wie Dortmund, Frankfurt, Schalke. Als Trainer arbeitete er in München und auch in der Türkei. 2011 ging die Misere los: Scheidung, Haus versteigert, falsche Investitionen. Jetzt lebt er in Bayern auf einem Campingplatz.
Ailton
Der Brasilianer musste ins Dschungelcamp gehen, um seine Schulden zu bezahlen. Der ehemalige Torschützenkönig der deutschen Bundesliga gab sein Geld mit beiden Händen aus. Trotz großer Erfolge – er gewann die Meisterschaft mit Bremen – und Millionengehältern schaffte er es einfach nicht, für die Zeit nach der Karriere vorzusorgen.
David James
Englands Teamtormann legt während seiner Karriere 20 Millionen Euro zur Seite. Doch dann traf ihn die Finanzkrise. Er verlor sein gesamtes Vermögen und musste sogar Trikots und andere Erinnerungsstücke verkaufen, um irgendwie an Bargeld zu kommen.
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