Roland Schmid über den ÖFB: "Ich kann das Wort Strukturreform nicht mehr hören"

Drei Männer stehen an einem Grill im Garten eines Hauses.
Der Unternehmer verlor einst die Präsidentschaftswahl gegen Gerhard Milletich und hat einen guten Draht zu Ralf Rangnick. Und eine klare Meinung zum ÖFB.

Man kann getrost behaupten, dass Roland Schmid (48) umtriebig ist, was den österreichischen Fußball betrifft. Mit seinem Unternehmen IMMOunited ist er nach wie vor Partner bei Rapid, unterstützt gleichzeitig die Vereine LASK und Salzburg.

Und als Vizepräsident der Vienna verfolgt er das Ziel, mit den Blau-Gelben spätestens im Sommer 2026 in die Bundesliga aufzusteigen, so die erklärte Mission.

Im vergangenen Jahr konnte Schmid den österreichischen Teamchef Ralf Rangnick und Marko Arnautovic als Testimonials für einen Werbespot der IMMOunited gewinnen, er wollte als Unternehmer damit  die österreichische Teilnahme an der EM 2024 in einer positiven  Außenwirkung unterstützen. 

Spätestens seither verbindet ihn ein guter Draht zu Rangnick, beide schätzen einander auf professioneller Ebene sehr. 

Es sei laut Schmid einfach an der Zeit, dass beim Verband endlich  eine Entwicklung passiert – damit der ÖFB auch weiterhin einen optimalen Rahmen für den sportlichen Erfolg schaffen kann, vor allem für das heimische Nationalteam, das mit Ralf Rangnicks Expertise als Teamchef eine einzigartige Chance hat. 

Es geht um die Qualifikation für die WM 2026.

Ein Mann mit Brille sitzt an einem Tisch mit einem Tablet, einer Tasse Kaffee und einer Wasserflasche.

Dass sich Rangnick zu den Turbulenzen im Verband im vergangenen Herbst zu Wort gemeldet hat, sieht Schmid nicht als Einmischung. „Er wurde gefragt und hat seine Meinung kundgetan. Seine Erfahrung kann dem Verband sehr dienlich sein.“ 

Schmid hat klare Vorstellungen, was der zerstrittene Verband bräuchte. „Ich kann das Wort Strukturreform nicht mehr hören, das ist in den letzten Jahren einfach zu oft gefallen. Der ÖFB hat eine Struktur und klare Statuten, diese müssen aber auch aktiv gelebt werden, dann kann man einen Verband erfolgreich steuern.“

Als Unternehmer denkt er bei Neubesetzungen auch nicht an Namen, sondern an Profile für gewisse Posten. „Gleich wie im Unternehmeralltag, stellt sich die Frage doch auf sachlicher Ebene, nämlich, wer sich vom Profil her bestmöglich für eine Stelle qualifiziert.“

Zwei Männer sitzen in einem Fernsehstudio von Talksport.

Das Lagerdenken im ÖFB hält er für deplatziert. Auch wenn das Hauptamt gestärkt werden soll, brauche es Persönlichkeiten, die dem Verband helfen, erfolgreich den wirtschaftlichen Bestand zu sichern.

Den derzeitigen medialen Austausch zwischen dem ÖFB und seinem Hauptsponsor (ein Schreiben der Raiffeisenbank) hinsichtlich Kompetenzen und Konsequenzen sieht er als nicht zielführend. 

„Das wäre aus Unternehmersicht so, als würde ich eine kritische Anfrage meines größten Kunden über die Zeitung beantworten." Es gehe um Vertrauen, das Fundament für eine Beziehung.

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