Red Bull Salzburg versinkt im Chaos
Es war ein Paukenschlag der betäubenden Art. Der Rücktritt von Ricardo Moniz am Dienstagnachmittag überraschte alle – besonders die Salzburger selbst. Österreichs Doublegewinner war vom KURIER kurz vor 17 Uhr darüber informiert worden, dass der Klub keinen Cheftrainer mehr habe.
Über die genauen Gründe für seinen Rücktritt schweigt Moniz. Vom Verein wurde nur bestätigt, dass es am Vormittag in einer Sitzung zu einem Streit zwischen dem Cheftrainer und der medizinischen Abteilung gekommen war.
Chance
Der Niederländer verzichtet mit seinem Schritt auf viel Geld – sein mit einer kolportierten Jahresgage von einer Million Euro dotierter Vertrag wäre noch ein Jahr gelaufen. Er verzichtet aber auch auf die Chance, sich als erster Trainer mit Red Bull Salzburg für die Champions League zu qualifizieren.
Der Rücktritt von Moniz sollte nicht der einzige bleiben. Am Mittwoch stellte auch Pressesprecher Thomas Blazek, ein Red-Bull-Mann der ersten Stunde, sein Amt zur Verfügung. Damit wurden in nicht einmal 24 Stunden alle direkten Kontakte des Klubs mit der medialen Öffentlichkeit gekappt.
Erreichbar war am Mittwoch keiner der Salzburger Klubbosse. Kommuniziert wurde über den Nachrichtendienst Twitter. "Hergehört: Interimistisch übernehmen die bisherigen Co-Trainer Piet Hamberg und Niko Kovac das Training. Endgültige Entscheidung folgt", war dort ab 13.17 Uhr zu lesen.
Zeitdruck
Kovac selbst wurde darüber informiert, dass er bis Samstag Trainer sein werde. Dann würde man weitersehen. Die Zeit drängt jedenfalls. Mitte Juli beginnt mit einer Cup-Runde die Saison, kurz danach wartet die erste Hürde in der Champions-League-Qualifikation.
Wer nun neuer Cheftrainer wird, darüber wird nun wild spekuliert werden. Die üblichen Kandidaten wie Ralf Rangnick, Walter Kogler oder Walter Schachner werden schon genannt.
Auch Niko Kovac ist ein Thema. Auch ein konzerninterner Wechsel von Leipzig-Trainer Peter Pacult nach Salzburg ist nicht ausgeschlossen. Fakt ist nur, die Trainerbestellung ist Chefsache. Und Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz war schon immer für kuriose Entscheidungen gut.
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