Hoffenheim oder Salzburg? Schicker muss sich entscheiden
Hoffenheims Sportchef Schicker
Kommt er, oder kommt er nicht? Das ist die Frage. Salzburg scheint sich bei der Suche nach einem Sportdirektor auf einen Favoriten festgelegt zu haben. Andreas Schicker dürfte auf der Wunschliste ganz oben stehen, der 39-jährige Steirer soll die Nachfolge des nach Gladbach abgewanderten Rouven Schröder antreten. Jürgen Klopp persönlich soll in seiner Funktion als Red-Bull-Fußballchef bei Schicker vorstellig geworden sein.
Fraglich ist nur, ob Schicker seinen aktuellen Arbeitgeber Hoffenheim vorzeitig verlässt. Beim deutschen Bundesligisten geht es derzeit rund. Ein Machtkampf hat für ein Beben auf höchster Ebene gesorgt. Mit Markus Schütz und Frank Briel müssen zwei von vier Mitgliedern der Geschäftsführung den Verein verlassen, teilte der Tabellensechste mit.
„Es ist wichtig, in bewegten Zeiten das große Ganze im Blick zu behalten. Das bedeutet auch, sich auf das zu konzentrieren, was uns ausmacht: das Geschehen auf dem Platz“, sagte Jörg Albrecht, 1. Vorsitzender des TSG 1899 Hoffenheim und damit zugleich Mehrheitsgesellschafter. Die nun amtierende Geschäftsführung mit Andreas Schicker (Sport) und Tim Jost (Marketing) sei aber „vollumfänglich handlungsfähig“.
Auslöser für das Personal-Beben war die seit langer Zeit anhaltende Auseinandersetzung mit Spielerberater Roger Wittmann, die zunächst in einem Stadion- und Hausverbot für Wittmann gipfelte. Dieses wurde im September vom Landgericht Heidelberg teilweise aufgehoben. Die TSG-Führung um Schütz und Briel wollte damit Wittmanns starken Einfluss minimieren.
TSG-Mäzen Dietmar Hopp hatte die Maßnahmen gegen seinen Freund Wittmann heftig kritisiert. „Wir sind davon überzeugt, dass wir die TSG Hoffenheim in dieser veränderten Aufstellung und mit neuer Gemeinsamkeit positiv entwickeln können“, sagte der 85-Jährige nun.
Jetzt könnte der Eindruck entstehen, dass Schicker den Chaos-Klub bei der nächstbesten Gelegenheit (nach Salzburg) verlassen will. Andererseits wollte er schon immer in Deutschland arbeiten und hat jetzt in Hoffenheim mehr Macht. Schicker war im Oktober 2024 von Sturm Graz zu den Kraichgauern gekommen und hatte im Zusammenspiel mit dem von ihm nachgeholten Trainer Christian Ilzer in einer schwierigen Saison den Abstieg verhindert. Aktuell liegt Hoffenheim mit fünf Siegen aus neun Spielen auf dem starken sechsten Platz in der Bundesliga.
Dennoch scheint Schicker einem Wechsel nach Salzburg nicht abgeneigt.
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