Barcelona ist wieder Tabellenführer

Messi erzielte gegen Rayo Vallecano drei Tore, Suarez zwei.
Beim 6:1 gegen Rayo Vallecano erzielte Messi drei Tore innerhalb von elf Minuten. Atlético verliert an Boden.

Es war ja schon richtig langweilig geworden in der spanischen Primera División. Der FC Barcelona gewann, Real Madrid ein bisschen mehr. Lionel Messi traf oft, Cristiano Ronaldo ein bisschen öfter. Der eine Trainer (Luis Enrique/ Barça) sprach vom Neuanfang und erbat sich Zeit (die gibt es selten in Barcelona), der andere Coach (Carlo Ancelotti/Real) mahnte zur Vorsicht (die kennen sie nicht in Madrid).

Rechtzeitig vor dem Clásico zwischen den beiden Eliten des spanischen Fußballs am 22. März im Camp Nou ist alles wieder anders.

Real Madrid gewinnt nur noch selten, Barcelona fast alles. Cristiano Ronaldo trifft nur noch vom Elfmeterpunkt, Lionel Messi aus jeder Lage.

Und seit Sonntagmittag hat auch die Tabellenführung gewechselt. Nachdem Real Samstagabend in Bilbao gestolpert war (0:1), zog Barcelona mit einem 6:1-Triumph gegen Rayo Vallecano vorbei am großen Rivalen.

Gefundenes Fressen

Für die hungrig gewordene spanische Sportpresse ist der Umschwung ein gefundenes Fressen. "Ein königlicher Untergang. Real befindet sich im freien Fall", schrieb die in Madrid ansässige Marca. Und die katalanische Mundo Deportivo überschrieb ihren Artikel zur Barça-Tabellenführung kurz und bündig mit: Fiesta!

Bei der Galavorstellung gegen Rayo Vallecano glänzte Superstar Messi mit einem lupenreinen Hattrick (55., 64., 70.), der den Argentinier auch prompt in der Schützenliste der Primera División mit Ronaldo gleichziehen ließ (jeweils 30 Treffer).

Für Messi war es bereits der 24. Liga-Hattrick, der 27-Jährige ist damit alleiniger Rekordhalter in der Primera División.

Barcelona ist wieder Tabellenführer
Real Madrid's Cristiano Ronaldo (R) reacts during their Spanish first division soccer match against Athletic Bilbao at San Mames stadium in Bilbao March 7, 2015. REUTERS/Vincent West (SPAIN - Tags: SPORT SOCCER)
Von solchen Schützenfesten können sie in Madrid derzeit nur träumen. Der Sturm mit Weltfußballer Ronaldo, der bis vor Kurzem Tore wie auf dem Fließband produzierte, ist kaum wiederzuerkennen. Zuletzt gelang Real in zwei Spielen nur ein Treffer – ein Elfmetertor von Ronaldo vor gut einer Woche beim 1:1-Remis gegen Salzburg-Bezwinger FC Villarreal. "Was wir im Angriff angestellt haben, war ziemlich konfus", ärgerte sich Ancelotti nach dem 0:1 bei Athletic Bilbao. "Der Titelgewinn wird nun etwas komplizierter", prophezeite er.

Der italienische Trainer, der mit Real-untypischer Ruhe den Klub im Vorjahr zum zehnten Champions-League-Titel geführt hatte, wird in Madrid bereits kritisch beäugt. Dass der Erfolgstrainer die Saison als Real-Coach beendet, gilt mittlerweile als unwahrscheinlich. Sein Vorgänger José Mourinho hätte in so einer Situation vermutlich gepoltert, eine Verschwörung gegen das königliche Real gewittert und so für Verwirrung und Ablenkung gesorgt. Aber was macht Ancelotti? In aller Ruhe sagt der 55-Jährige. "Ich akzeptiere meine Verantwortung."

Bereits am Dienstag steht Real Madrid wieder in der Pflicht. In der Champions League bittet der Titelverteidiger Schalke mit Österreichs Teamkapitän Christian Fuchs zum Achtelfinal-Rückspiel nach Madrid. Die Ausgangslage ist gut: Real siegte in Deutschland 2:0.

Patzer

Gepatzt hat am Sonntagabend auch Meister Atlético, der sich gegen Valencia mit einem 1:1-Heimremis begnügen musste. Damit verlor man weiter Boden auf Barcelona. Der Madrider Klub liegt nun sieben Zähler hinter den Katalanen. Valencia ist einen Zähler hinter den Madrilenen Vierter.

Die Gastgeber gingen durch den spanischen Teamspieler Koke (33.) in Führung, der Deutsche Shkodran Mustafi glich jedoch in der 78. Minute aus. Valencias Javi Fuego sah kurz vor dem Spielende noch die Gelb-Rote Karte.

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