„Am Anfang ist die Mama öfters ins Internat gekommen, um mit mir zu lernen. Aber das wäre mir auf Dauer vor den anderen unangenehm geworden. Ich habe es dann selbst geschafft bei den Älteren.“ Zusatz: „Ich hab’ schon was in der Birn’.“
Gescheit und goschert
Bernhard Zimmermann verkörpert die im Fußball seltene Mischung aus gescheit und goschert. Zudem stand der Sprinter „früher selbst auf der West“.
Die perfekten Zutaten für einen Publikumsliebling.
Sogar „Zimmermann“-Sprechchöre hallen durchs Stadion: „Die Sprechchöre der Fans sind eine Anerkennung, die mich extrem pusht. Da geht ein Ruck durch meinen Körper.“
Dabei ist Zimmermann oft nur der Ersatz für Guido Burgstaller. Die beiden haben die Fan-Wahl zum „Rapidler des Jahres“ auf den Plätzen 2 und 1 abgeschlossen. „Im Stadion sieht man, dass ich ein Rapidler bin. Und im Training möchte ich mir jeden Tag etwas von Burgi abschauen – er ist vielseitig und im Strafraum richtig stark.“
Großer Fortschritt
Die eigenen Fortschritte machen den Aufsteiger „schon stolz“. Bei Rapid II war der Durchbruch nicht für jeden logisch.
„Ich habe mich extrem weiterentwickelt. Die größten Schritte gibt’s beim Kopfballspiel, der Zug zum Tor ist aber auch stärker. Am sauberen ersten Kontakt arbeite ich viel.“
Ex-Trainer Feldhofer erzählt ebenso wie Zoran Barisic, dass Zimmermann auf der Bank nicht glücklich ist. „Es ist aber gar nicht schlecht, wenn ich angefressen bin. Da hab’ ich dann eine Grundaggressivität, die meinem Spiel guttut.“
Thema Joker
Alle sechs Saisontore gelangen nach Einwechslungen – ein geborener Joker? „Ich bin der Meinung, dass ich auch genug treffe, wenn ich von Beginn an die Chance bekomme.“
Mit der starken Konkurrenz an sich hat der Ehrgeizling kein Problem: „Ohne wäre es langweilig. Ich denke immer daran, mich weiter zu verbessern. Und irgendwann werd’ ich dann vorne stehen.“
Das langfristige Ziel heißt „Deutschland oder Premier League. Aber das ist ein weiter Weg.“ Das mittelfristige: „Stammplatz“.
Und das kurzfristige sollte für Bernhard Zimmermann kein Problem sein: „Ich will mir meine Unbekümmertheit behalten.“
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