Rapids: Katzer rückt in die Chefrolle auf
Wie beim letzten Derby in der Generali Arena wird Rapid ohne Steffen Hofmann einlaufen. "Seine Sehleistung beträgt nach der Prellung nur 70 Prozent. Er braucht noch Zeit", sagt Trainer Peter Schöttel, der auch gegen Leverkusen (25.10.) ohne den besten Spieler plant.
Wenn der Kapitän nicht spielt, rückt ein in der Öffentlichkeit gerne unterschätzter Spieler in die Chefrolle. "Markus Katzer ist in der Hierarchie die Nr. 2. Er ist auf und abseits des Platzes wichtig und hat einen tollen Charakter", sagt Schöttel. "Diese Einschätzung macht mich stolz", sagt Katzer, der auch darauf stolz ist, "dass ich zu den wenigen gehöre, die nach zwei Kreuzbandrissen noch an frühere Leistungen anschließen können."
2005 und 2007 zog sich der linke Verteidiger die für einen Kicker schlimmste Verletzung zu. "Nach der zweiten OP habe ich etwas Entscheidendes verändert", verrät der 32-Jährige, der "immer überehrgeizig" war: "Ich sehe alles entspannter und gebe dem Körper die nötige Zeit und Ruhe." Schöttel hilft mit bewusst gewählten Pausen: "Früher wäre ich wegen solchen Pausen explodiert, jetzt bin ich gescheiter."
Dass der Wiener bereits in der neunten Saison Stammspieler ist, hätten dem Ex-Admiraner nur wenige zugetraut. "Er verkörpert als intelligenter Vorzeigeprofi, der genau weiß, was zu tun ist, ein super Gesamtpaket", sagt der zum Freund gewordene Manager Reiner Tichy.
Umgelernt
Ein Vorteil Katzers: Er ist beidbeinig. "Eigentlich bin ich Rechtshänder, schieße aber mit links besser, weil schon mein Papa gesagt hat, ich soll das trainieren. Das hab’ ich dann übertrieben." Die Konkurrenten hießen Sturm, Sara, Adamski, Palla. "Zu Beginn seiner Ära setzte Schöttel auf Schrammel, weil er ihn zurückgeholt hat. Aber ich konnte ihn eines Besseren belehren", erklärt Katzer, der sicher ist: "Wenn du nicht spielst, bist du selbst schuld." In der Liga gibt es wohl nur einen, der den elffachen Teamspieler verdrängen würde: "Markus Suttner ist stark. Er wird wohl bald im Ausland spielen."
Katzer will noch lange bleiben: "Ich fühle mich so fit und gut wie noch nie." Gründe dafür sind Sue und der in die Ehe mitgebrachte Noel, 3. Sohn Daniel wurde Anfang Oktober geboren. Tochter Ella, 4, stammt aus der Beziehung mit Maria Krankl, Tochter der Rapid-Ikone. "Die Zeit rund um die Trennung war wirklich hart. Jetzt bin ich glücklich in einer Patchwork-Familie."
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