Rapids Entrup: Ein Jahr Ultra, für immer Probleme

Ein Statement: Trainer Büskens brachte Entrup (l.) gegen die Austria
Mit 15 kam Max Entrup für ein Jahr zu Austria-Ultras. Die Probleme bei Rapid bleiben.

Der meistdiskutierte Spieler der Saison heißt Max Entrup, eindeutig. Im Derby wurde der Rapidler von Coach Büskens in der Schlussminute bewusst eingewechselt. Teile beider Fan-Lager fühlten sich bemüßigt, auf den 19-Jährigen zu pfeifen.

Am Montag bekamen die Austria-Ultras von "Inferno" ihre 15 Minuten Ruhm. Der Fanklub nahm zur Mitgliedschaft von Entrup während seiner Zeit im violetten Nachwuchs Stellung. 2013 kam Entrup als 15-Jähriger zu "Inferno" und blieb für "ein bis eineinhalb Jahre". Er habe zwar sicher gegen den Erzrivalen "fleißig mitgesungen", aber Details wisse man nicht mehr. So großen Eindruck in der Fanszene hinterließ der Teenager dann doch nicht.

Demnach wären zwei kolportierte Varianten falsch. Sowohl jene in der grünen Fanszene ("bis vor Kurzem noch ganz aktiver Austria-Ultra"), als auch die von Helge Payer. Entrup sei "nur für ein paar Wochen" bei "Inferno" gewesen, erzählte dessen "Berater" der Krone.

Leihgeschäft?

Einige im Verein denken nun über ein Leihgeschäft nach. Montagabend war Entrups Zukunft auch bei der Präsidiumssitzung ein Thema. Der FAC würde sich über eine Rückkehr des hoch veranlagten Stürmers zum Stammklub freuen. Vom deutschen Management von Entrup ist zu hören, dass das Verleihen kein Thema sei. Schon gar nicht in die zweite Liga.

Sportlich spricht der Ö-Topf gegen einen Abgang. Bei Rapid wird betont, dass auch künftig maximal sechs Legionäre im Matchkader aufscheinen werden. Unter den 18 Mann sollten logischerweise mindestens zwei Stürmer stehen, und Entrup ist der einzige Angreifer aus Österreich. Folglich müsste von den fünf weiteren Legionären (S. Hofmann, Mocinic, Traustason, Grahovac, Novota) immer mindestens eine Stammkraft auf die Tribüne.

Noch weiter reichende Folgen hätte ein Rückzieher in der Causa Entrup auf das Image des Vereins: Ein Einknicken vor der "eigenen" Fanszene wäre die endgültige Kapitulation. Einige Fans würden bestimmen, wer zum Verein gehört und wer nicht.

"Das ist eine verzwickte und ungewöhnliche Situation, weil erstmals ein Rapid-Spieler früher bei einer Ultras-Organisation der Austria war. Aber wir werden das gemeinsam meistern", glaubt Geschäftsführer Peschek.

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