Rapidler Hofmann: "Wir wollen uns entschuldigen"

Fassungslos: Hofmann (li.) entschuldigt sich, auch im Namen von Schwab (Mi.)
Nach dem peinlichen 0:4 gegen die Admira beginnen bei Rapid die Aufräumarbeiten.

Der folgende Text soll die Leistung der Admira nicht schmälern. Diese war beim 4:0 gegen Rapid für Bundesliga-Verhältnisse außergewöhnlich. "Für unsere Verhältnisse sogar wie vom anderen Stern", meinte Admira-Trainer Ernst Baumeister.

Lukas Grozurek zeigte endlich, warum Rapid-Sportdirektor Müller einmal meinte, der nunmehrige Admira-Stürmer wäre "einer von wenigen im Rapid-Kader, die das Potenzial für die deutsche Bundesliga hätten". Und Christoph Knasmüllner ließ erkennen, warum die Bayern-Verantwortlichen im Nachwuchs beim heute 23-Jährigen "größeres Talent als bei David Alaba" erkannten.

Dennoch.

Was Rapid den furiosen Südstädtern zu entgegnen hatte, war erbärmlich. Eigentlich nichts. "Einer Rapid unwürdig", wie Geschäftsführer Peschek meint.

Keine öffentlichen Titelträume

"Wir können definitiv nicht zur Tagesordnung übergehen", kündigt Trainer Barisic an und will die Konsequenzen "wie immer intern halten". Für öffentliche Auftritte fordert er, dass nicht mehr über "Titelträume" gesprochen wird. Es soll nur noch "von Spiel zu Spiel" geplant und dabei die Pflicht erfüllt werden – vor der Länderspielpause in Ried; am 3. April kommt Salzburg.

"Wir wollen uns bei allen Rapidlern entschuldigen", sagt Kapitän Steffen Hofmann im Namen des Teams. "Wir müssen und werden die richtigen Schlüsse ziehen. Es ist ja noch so viel möglich." Kurioserweise ist Salzburg nur einen Punkt entfernt. So eng war Rapid nach drei Saisonvierteln zuletzt 2008 dran – vor dem letzten Titel.

Da aus Niederlagen bekanntlich besonders viel zu lernen ist, sollte einiges besprochen werden. Welche Erkenntnisse wären fällig?

Kein Plan B Wenn der Gegner dem auf Ballbesitz und Dominanz aufgebauten Rapid-Spiel die richtige Taktik entgegensetzt, ist kaum eine Reaktion zu erwarten. Weder auf dem Feld, noch von außen. Die von Admiras Übungsleiter Lederer ausgetüftelte Taktik erinnerte an jene von Valencia – und passte dementsprechend perfekt.

Keine Schonung "Das war hochnäsig", schimpfte Müller. "Es müssen wirklich alle kämpfen", meint Sonnleitner, der selbst miserabel spielte. Nach den beiden spielerisch besten Leistungen 2016 (Mattersburg, Altach) gab es den Irrglauben, auch locker gewinnen zu können.

Linke Abhängigkeit Rapid spielt die meisten Angriffe über Stangl und Kainz. Wenn die linke Flanke – so wie beim 0:4 – fehlt, fehlt auch die Offensivpower. "Wir hätten sie gebraucht wie einen Bissen Brot", gestand Barisic, der länger auf Thomas Murg verzichten wird müssen. Bei einem Foul von Bajrami wurde das Knie des Neuzugangs verletzt. Details wird eine MR-Untersuchung im Laufe der Woche liefern.

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