Rapid: Weiter warten auf den neuen Stürmer

Rapid: Weiter warten auf den neuen Stürmer
In Belek macht das Wetter den Teams einen Strich durch die Rechnung. Auch Rapids Stürmersuche läuft nicht nach Plan.

Regen und Sturm rüttelte die Trainingspläne der vielen Fußball-Teams in Belek am Donnerstagnachmittag durcheinander. Bei Rapid improvisierte Trainer Didi Kühbauer mit 25 Spielern in der Hotel-Halle. Als das Unwetter vorbei war, erlaubte die gute Saugfähigkeit der Plätze ein Training im Freien bis zum Einbruch der Dunkelheit.

Trotz der großen grünen Delegation fehlen im Trainingslager einige Herren von Rang und Namen. Zuallererst der lange und mehrmals angekündigte neue Stürmer. Fredy Bickel bestätigt im KURIER-Gespräch, dass trotz zahlreicher Rückschläge weiter an der Verpflichtung eines kampf- und kopfballstarken Angreifers gearbeitet wird. Seit nunmehr fünf Wochen verhandelt der Sportdirektor. Alle Beteiligten wissen: Dieser Transfer muss sitzen. Kühbauer strahlt trotz aller Stürmer- und Wetterkapriolen großen Optimismus aus.

Bereits zu Weihnachten war mit Vakoun Bayo alles klar. Doch Dunajska Streda wollte mehr als die gebotenen 1,7 Millionen Ablöse, Celtic Glasgow machte das Rennen.

Dicke Überraschung

Noch knapper war es mit Roque Maurides, der bei allen Beobachtungen für ZSKA Sofia überzeugte. Als die Ablöse mit 1,25 Millionen ausverhandelt war, folgte beim Medizin Check die dicke Überraschung: Der Brasilianer ließ sich im Heimaturlaub gehen. Rund einen Monat hätte es gedauert, ihn auf 100 Prozent zu bringen. Vergangenen Sommer wäre er wohl trotzdem in Hütteldorf gelandet.

Doch nach den Enttäuschungen mit Pavlovic und Ivan, die nach den Verpflichtungen erst mühsam wieder aufgebaut werden mussten, steht bei Kühbauer der Faktor Mentalität ganz oben. Dass Maurides offiziell weiter ein Kandidat ist, darf als Verhandlungstaktik gelten.

Andres Vombergar

Andres Vombergar ist auf der Kandidatenliste wieder nach oben gerutscht.

Gerne ins Trainingslager nachreisen würde Andres Vombergar, der unter Ex-Rapid-Trainer Barisic bei Olimpija Ljubljana explodierte. Der Argentinier mit slowenischem Pass feierte in Spanien eine Premiere: Für den Test gegen eine U25-Auswahl aus China wurde der 24-Jährige ins „B-Team“ von Slowenien nominiert und traf beim 2:2-Unentschieden. Ljubljana-Präsident Mandaric wollte ursprünglich drei Millionen, Rapid bot nur 800.000 €. Während es bei Maurides ernst wurde, war eine Einigung bei 1,5 Millionen nahe. Oder wird’s doch eine Leihvariante mit Kaufoption bei einem Kandidaten aus einer Top-Liga?

Ebenfalls nicht in Belek sind die Kaderspieler Mocinic, Guillemenot, Malicsek und Kostic. Während für Mocinic eine Leihe mit dem Ziel Spielpraxis verhandelt wird, kann der Rest gehen.

Rätsel Malicsek

Bei Philipp Malicsek wird es ein Verlustgeschäft: 2016 um 500.000 Euro von der Admira geholt, konnte der 21-Jährige nie sein Talent dauerhaft ausspielen. Egal, ob der Trainer Büskens, Canadi, Djuricin oder Kühbauer hieß, die Einschätzungen klangen ähnlich: großes Potenzial, aber keiner, der sich im Training aufdrängt.

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Philipp Malicsek (links) hat in Grün-Weiß wohl keine Zukunft.

Selbst der große Förderer Oliver Lederer stellte den phlegmatischen Mittelfeldspieler bei dessen Leihe in St. Pölten in der Endphase der eigenen Amtszeit nicht mehr auf. Bickel sagt: „Es ist schade, weil Malicsek ein wunderbarer Kicker sein könnte. Aber er hat bei vier verschiedenen Trainern nie die nötige Emotion aufgebracht.“

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