Kulovits: "Didi war mein Idol – dann hat er mich beschimpft"

Kühbauer vs. Kulovits (r.) - dieses Duell gab es früher auf dem Rasen
Stefan Kulovits ist Realist, und der Interimstrainer von Rapid kann die Tabelle interpretieren. „Wir haben oft genug geträumt in dieser Saison, das hat zu nichts geführt. Während der WAC echte Chancen auf das Double hat, geht es für uns nur noch um den fünften Platz“, sagt Kulovits vor dem Duell mit dem neuen Cupsieger am Sonntag in Hütteldorf (14.30 Uhr) und mit acht Punkten Rückstand zu den Salzburgern auf Platz vier.
Am Ende der Saison soll im Play-off der Europacup-Startplatz gerettet werden.
Kulovits hat einen Wunsch für die Übergabe an den künftigen Chefcoach: „Es wäre schön, wenn es dann heißt, es war eine neue, erfolgreiche Spielidee zu sehen.“
Was damit gemeint ist?
Es geht nach dem Abschied vom 4-2-2-2 um eine bessere Positionierung im 4-2-3-1 bei Ballbesitz und mehr Personal sowie Power im gegnerischen Strafraum: „Daran haben wir viel gearbeitet. Vielleicht können wir den WAC auch überraschen.“
Acht Defensivspieler fehlen
Doch nach Ballverlusten gegen „die beste Umschaltmannschaft der Liga“ könnte es bei acht Ausfällen von Defensivspielern heikel werden: Rapid-II-Außenverteidiger Vincze wird wie berichtet als Innenverteidiger debütieren, Amane soll als Sechser das Zentrum dichthalten. „Das kann Romeo“, meint Kulovits.
Bislang hatte WAC-Spielmacher Zukic gegen Rapid seinen Spaß mit vier Scorerpunkten in drei Duellen. Dazu kommt die extreme Stärke der Wolfsberger bei Standards: „Nach unseren Ausfällen haben sie einen eklatanten Größenvorteil.“
Spiel nach „Feuerwasser“
Es gibt aber auch einen Vorteil für die Rapidler: Der WAC hat den ersten Titel der Vereinsgeschichte in der Nacht auf Freitag ausgiebig gefeiert, Trainer Didi Kühbauer ordnete an: „Jetzt wird Feuerwasser getrunken.“
Kulovits glaubt, „dass der Titel einen Push gibt und die Zeit für Regeneration reicht“. Bei Energiebündel Kühbauer gibt es da gar keine Zweifel.
Der frühere Rapid-Kämpfer erinnert sich an die harten direkten Duelle mit dem damaligen Mattersburg-Antreiber: „Didi war mein Idol. Er und Andi Herzog waren der Grund, warum ich Rapidler geworden bin. Und dann hat er mich 90 Minuten lang auf dem Rasen beschimpft.“
Geschadet hat das dem Verhältnis der beiden nicht: „Vor Didi hab’ ich immer riesigen Respekt.“
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