Rapid-Trainer Kulovits: "Dann werden wir schnell zum Erfolg kommen"

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA / MEISTERGRUPPE / 6. RUNDE: SK RAPID - BLAU-WEISS LINZ
Der Interimscoach findet trotz des 0:0 gegen BW Linz und des drohenden Absturzes auf Platz sechs noch positive Ansätze.

Rapid kommt auch nach dem Trainerwechsel nicht in die Gänge. Nach dem Heim-0:0 am Sonntag gegen Blau-Weiß Linz ist Platz fünf, der zur Teilnahme am Europacup-Play-off der Fußball-Bundesliga berechtigt, weiterhin nur mit einem Punkt Vorsprung auf die Oberösterreicher abgesichert. Interimscoach Stefan Kulovits schaffte es noch nicht, die Verunsicherung der vergangenen Monate aus der Mannschaft zu bringen.

Dazu war aber auch wenig Zeit - gerade einmal zwei Trainingseinheiten standen dem Nachfolger von Robert Klauß zur Verfügung. Nun gibt es, von der Länderspielpause im März abgesehen, erstmals seit Mitte Februar sechs Tage am Stück ohne Rapid-Pflichtspiel. Kulovits will diese Phase nützen, um einige seiner Ideen zu implementieren. "Die Strukturen im Ballbesitz werden wir beibehalten. Was auf jeden Fall geändert werden muss, sind Sachen wie das Blockverhalten. Wir dürfen in beide Richtungen nicht zu weit auseinanderrücken", erklärte der Ex-ÖFB-Internationale.

Ein weiteres Thema sei, mehr Spieler in den gegnerischen Sechzehner zu bekommen. "Und wir müssen im Gegenpressing noch gieriger werden. Wenn wir das besser hinbekommen, werden wir relativ schnell zum Erfolg zurückkommen", meinte Kulovits. Im Moment ist Rapid vom Erfolg ziemlich weit entfernt - neun Niederlagen, drei Unentschieden und nur drei Siege aus den jüngsten 15 Liga-Partien sprechen eine deutliche Sprache.

Kulovits will positive Dinge mitnehmen

Es warten noch Heimspiele gegen den WAC und Sturm Graz sowie Auswärtspartien gegen die Austria und Red Bull Salzburg. Rapid dürfte also im Titelkampf zum Zünglein an der Waage werden, selbst kann man schon längst nicht mehr ins Rennen um Platz eins eingreifen. Dabei war Grün-Weiß mit großen Ambitionen ins Frühjahr gestartet und hatte sich Chancen auf die erste Meisterschaft seit 2008 ausgerechnet, doch mittlerweile werden kleinere Brötchen gebacken. "Natürlich sind wir mit einem 0:0 gegen Blau-Weiß Linz nicht zufrieden, aber wir werden schauen, dass wir aus diesem Spiel die positiven Dinge mitnehmen", versprach Kulovits.

Zu den negativen Aspekten zählte der Ausschluss von Guido Burgstaller. Kulovits bezeichnete die Entscheidung von Schiedsrichter Markus Hameter nach einer Tätlichkeit gegen Alem Pasic als "etwas kleinlich. Es hat keine Schlagbewegung stattgefunden. Pasic nimmt dankend an und geht theatralisch zu Boden." Der Unparteiische reagierte im Sky-Interview mit der Erklärung: "Theatralik befreit von der Tat nicht."

Blau-Weiß-Coach Gerald Scheiblehner wiederum befürwortete den Platzverweis, hatte dafür aber im Gegensatz zu Kulovits wenig Verständnis für den nicht gegebenen Treffer seiner Mannschaft. "Das aberkannte Tor muss man so hinnehmen, weil es regeltechnisch in Ordnung ist, aber ich kenne viele Situationen, wo das nicht gepfiffen wird, und das ärgert mich."

Blau-Weiß in der Meistergruppe angekommen

Dennoch überwog beim Oberösterreicher die Zufriedenheit - nach Anfangsschwierigkeiten präsentiert man sich in der Meistergruppe als ernstzunehmender Gegner, es winkt sogar die erstmalige Europacup-Teilnahme der Clubgeschichte. Um ins Play-off zu kommen, muss in vier Runden ein Zähler auf Rapid aufgeholt werden. 

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