Rapid unterliegt neun Wolfsbergern

APA11720332-2 - 03032013 - WOLFSBERG - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen RZ Pellets WAC und SK Rapid Wien am Sonntag, 03. Februar 2013, in Wolfsberg. Im Bild Terrence Boyd (SK Rapid/li) und Nenad Jovanovic (RZ Pellets) APA-FOTO: EXPA,PATRICK LEUK
Die Hütteldorfer verlieren nach 1:0 Führung noch 1:2. Jovanovic und De Paula werden ausgeschlossen.

Rapid schießt das erste Tor, beendet das Spiel mit zwei Mann mehr, ist von den eingeplanten drei Punkten aber dennoch weit entfernt.

Tatsächlich reisen die Hütteldorfer nach der dritten Niederlage gegen Angstgegner WAC ohne Punkt, dafür aber nach einem 1:2 mit einer Krise im Gepäck aus dem Lavanttal ab. Die Kärntner haben beherzt gekämpft und klug verteidigt – das reicht derzeit, um den seit fünf Spielen sieglosen Rekordmeister zu besiegen.

"Es ist fahrlässig, wie wir im Frühjahr Führungen aus der Hand geben", sagt Trainer Peter Schöttel und kündigt Konsequenzen an: "Wir können nicht einreißen lassen, dass manche Spieler in Zweikämpfen nicht alles geben."

Vaterfreuden

Samstagabend hatte ein Rapidler noch Grund zur Freude: Lukas Königshofer wurde Vater des 50 cm großen und gesunden Fabio. "Ich war zur Unterstützung meiner Freundin immer dabei. Die Geburt hat viele Stunden gedauert. Deswegen hat mir Trainer Schöttel freigegeben", erzählt der Tormann, der von Novota ersetzt wurde. Da mit dem 17-jährigen Ersatzgoalie Maric aus Kroatien noch ein Legionär nachrückte, war für den Finnen Heikkinen erstmals kein Platz im Match-Kader.

Der Beginn sprach noch für Rapid: In seinem 100. Bundesliga-Spiel sorgte Guido Burgstaller nach einem Alar-Pass für das erste Saisontor gegen den WAC (10.). Mit einer missglückten Abseitsfalle wurden die Wolfsberger allerdings ins Spiel zurückgeholt: Mihret Topcagic traf nach einem Assist von Liendl – 1:1 (16.).

Nach dem Ausgleich hatte Rapid mehr Ballbesitz, machte aber auch mehr Fehler – vor allem in der Innenverteidigung. Mit einem Jacobo-Solo kündigte sich die Wende in der 35. Minute schon an. Sekunden später lief über Christian Thonhofer der nächste Konter. Der Ex-Rapidler ließ Gerson alt aussehen, dass er dabei die Hand zur Hilfe nahm, wurde nicht abgepfiffen. Mit links zirkelte der rechte Verteidiger den Ball zum 2:1 ins Netz.

Turbulente Schlussphase

Rapid startete aggressiver in die zweite Hälfte, ab der 50. Minute igelten sich die Kärntner ein: Jovanovic hatte für ein Torraub-Foul an Boyd Rot gesehen. Den Wienern fiel jedoch auch mit den eingewechselten Teenagern Sabitzer, Wydra und Schaub nicht viel ein.

In der Rapid-Viertelstunde wurde es turbulent. Die Sensation schien schon perfekt, aber Rivera schoss ein Elfmeter-Geschenk vorbei (78.). Als De Paula Hofmann von hinten umsäbelte, gab es in der 79. Minuten den nächsten Ausschluss. Doch der Aufsteiger hielt auch zu Neunt dagegen, nur Burgstaller kam in Minute 87 noch zu einer Top-Chance – vorbei.

Der Schwung, für den der neue Sportdirektor Helmut Schulte gesorgt hat, ist dahin: "Wir waren nicht gut genug. Das ist frustrierend."

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Wolfsberger AC - SK Rapid Wien 2:1 (2:1)
Lavanttal-Arena, 5.150 Zuschauer, SR Eisner.

Tore
0:1 (10.) Burgstaller
1:1 (16.) Topcagic
2:1 (35.) Thonhofer


WAC: Dobnik - Thonhofer, Jovanovic, Sollbauer, Baldauf – Polverino – Kerhe, De Paula, Liendl (64. Putsche), Jacobo (53. Hüttenbrenner) – Topcagic (71. Rivera)

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Gerson (74. Wydra), Schrammel - Pichler, Boskovic (74. Schaub) - Alar (60. Sabitzer), Hofmann, Burgstaller - Boyd

Rote Karte: Jovanovic (50., Torraub), De Paula (79., Foul)

Gelbe Karten: Polverino bzw. Gerson, Schaub

Die Besten: Thonhofer, Sollbauer, Kerhe bzw. Pichler, Burgstaller

Anm.: Rivera schoss einen Elfmeter am Tor vorbei (78.)

Tabelle

Nenad Bjelica (WAC-Trainer): "Wenn man gegen Rapid dreimal in der Saison gewinnt, ist das unglaublich schön. Für uns war es wichtig, zu Hause drei Punkte zu holen. Das ist uns lange nicht mehr gelungen. Wir haben gewusst, dass wir mit einem Mann weniger wenig nach vorne machen können. Daher haben wir geschaut, dass wir gut stehen. Wir haben gut die Räume zugemacht. Eigentlich hat Rapid in Überzahl außer der Chance von Burgstaller keine Chance gehabt."

Peter Schöttel (Rapid-Trainer): "Wir haben 1:0 geführt und alles unter Kontrolle gehabt. Es ist fahrlässig, wie wir es dem Gegner ermöglichen, die Partie umzudrehen. Es fehlt der letzte Wille. Es darf nicht sein, dass wir zum dritten Mal im Frühjahr in Führung gehen und die Partie nicht zu Ende bringen. Wir haben von Beginn an das Spiel gemacht, haben uns dann aber schlecht und nachlässig verhalten. Das ist etwas, das neu ist im Frühjahr. Natürlich ist uns nicht besonders viel eingefallen. Der Gegner steht eben zu 90 Prozent drinnen. Aber zu solchen Situationen darf es bei einer starken Mannschaft nicht kommen. Wir müssen jetzt langsam wieder in die Bahn kommen."

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