Rapid trifft auf einen alten Bekannten
Sechs Spiele hat Metalist Charkiw in nur drei Jahren gegen österreichische Vereine im Europacup bestritten. Das klingt nach einem alten Bekannten für die letzte rot-weiß-rote Hoffnung vor dem Duell Nr. 7 am Donnerstag (19 Uhr MESZ, ORFeins, Sky live).
Tatsächlich taten sich die Rapidler nach der Auslosung der Europa League aber schwer, die Klasse der aufstrebenden Ukrainer einzustufen. Während einige das Wort "machbar" gebrauchten, war in Erinnerung an das doppelte Debakel der Salzburger im Frühjahr auch vom "Horrorlos" zu hören.
Trainer Peter Schöttel siedelte Charkiw umgehend "auf Augenhöhe mit Leverkusen" an und gab den Spielern am Dienstag in einer Video-Präsentation einen genauen Einblick in das Können der Südamerika-Auswahl. Sechs Argentinier und fünf Brasilianer sorgen für Tempo und Technik im Nordosten der Ukraine.
Auf Einkaufstour
Die Millionen von Klub-Präsident, Geschäftsmann und Milliardär Alexander Jaroslawski sorgen dafür, dass die Chancen der Österreicher mit jedem Duell geringer werden. 2009 konnte Sturm mit einem 1:0 nach einer leidenschaftlichen Abwehrschlacht im Play-off zur Gruppenphase noch überraschen. Seither wurde um 35 Millionen Euro eingekauft, nur Tormann Goryainov und Verteidiger Papa Gueye konnten ihren Stammplatz verteidigen. Starkicker Taison (Marktwert 10 Millionen) ist bei Chelsea im Gespräch. Bei den Grazern war 2009 mit Mario Sonnleitner eine aktuelle Rapid-Stütze beim letzten Erfolg gegen Metalist dabei. Seither gab es vier Pleiten in Folge.
In der Gruppenphase vor einem Jahr hatte die Austria zu Hause noch Chancen, im anschließenden Sechzehntelfinale im Frühjahr ging Salzburg unter. Anders als Red-Bull-Boss Mateschitz setzt Ex-Polizist Jaroslawski beim Trainer auf Kontinuität: Miron Markewitsch ist seit 2005 im Amt und bis 2017 unter Vertrag.
Das neue Stadion mit 38.000 Sitzplätzen war wie jenes der Salzburger im EURO-Einsatz, die Niederländer erinnern sich mit Schrecken an die Blamagen in Charkiw. "Da treten sie sehr dominant auf. Wir müssen ihnen die Lust am Spielen nehmen", weiß Schöttel.
Der Kadervergleich auf transfermarkt.at lässt die 16,5 Millionen Euro von Rapid neben den 73 Millionen Marktwert des aktuell Vierten der ukrainischen Liga verblassen. Für Charkiw ist der Aufstieg Pflicht, um zumindest wieder ins Viertelfinale (wie im Frühjahr gegen Sporting Lissabon) zu kommen. Rapid benötigt hingegen ein Erfolgserlebnis, um vor der Doppelrunde gegen Leverkusen die Hoffnung auf den Aufstieg am Leben erhalten zu können.
Bilanz: 6 Spiele - 4 Pleiten
Europa League–Play-off:Sturm – Charkiw 1:1 (1:0) 20. 8. 2009Charkiw – Sturm 0:1 (0:1) 27. 8. 2009Gruppenphase:Austria – Charkiw 1:2 (1:0) 15. 9. 2011Charkiw – Austria 4:1 (2:1) 30. 11. 2011
Sechzehntel-Finale:Salzburg – Charkiw 0:4 (0:3) 16. 2. 2011Charkiw – Salzburg 4:1 (1:0) 23. 2. 2011
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