Zum Start von Peter Stöger: Welche Änderungen der Rapid-Trainer plant

Entspannt: Peter Stöger beim Start als Rapid-Trainer
Chefcoach Peter Stöger bestätigt Matthias Seidl im Kapitänsamt, plant bei Rapid aber auch einige Änderungen. Ein erstes Spiel gab es im neuen System.

Bereits auf dem Weg zum ersten Training wurde Peter Stöger gestoppt.

Ein Fan hatte sich taktisch klug positioniert und den neuen Chefcoach auf dem kurzen Weg von der Kabine des Trainingszentrums zum Rasen abgefangen. Der Wunsch nach einem Autogramm auf einer großen Rapid-Fahne wurde lächelnd erfüllt – Stöger war tiefenentspannt und sollte das bis zum Ende des öffentlichen Teils seiner Arbeit auch bleiben.

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Stöger freut sich auf Trainingsgäste 

Eine erste kleine, aber symbolisch durchaus bedeutsame Änderung verkündete der Routinier auch gleich.

Gab es in der Ära Klauß nur eine öffentliche Einheit pro Woche, will der Wiener die Türen im Prater für Fans wie Journalisten bei so vielen Trainings wie möglich offen halten: „Wer da ist, ist da. Ich freu’ mich auf euch.“

Rapid-Trainer Peter Stöger bei der Arbeit

Rapid-Trainer Peter Stöger bei der Arbeit

Zwischen Vertragsabschluss und Auftakt muss sich Stöger wie ein Top-Promi vorgekommen sein: „Es gab extrem viele Reaktionen, von Trainerkollegen waren sie zu 90 Prozent positiv. Und Leute, die in meiner Nähe wohnen, interessieren sich plötzlich zum ersten Mal dafür, was ich tue.

Der Mann hat auch ein Gefühl für Pointen.

Und falls die Austria-Fans die violette Legende beim Derby unfreundlich empfangen sollten?

Stöger meint: „Ich wäre nicht enttäuscht: Ich habe Verständnis, dass nicht alle aufgrund meiner Historie diesen Schritt verstehen können.“

„Am Anfang sind alle nett“

In der Rapid-Kabine gab es bei der Begrüßung gute Stimmung: „Am Anfang sind alle nett. Auch der Trainer.“ Noch nicht da waren die urlaubenden Teamspieler – plus Neuzugänge, die noch eingeplant sind.

Den Urlaub freiwillig verkürzt haben die Talente Furkan Demir und Nicolas Bajlicz. „Wohlwollend zur Kenntnis genommen“ werden solche Initiativen von Stöger.

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Der 59-Jährige weiß selbst, dass er geholt wurde, um schnell abzuliefern: „Der fünfte Platz ist nicht ausreichend für das, was Rapid dem Trainerteam zur Verfügung stellt. Der Kader sollte oft – nicht immer – besser sein als jener des Konkurrenten. Also werden wir das Spiel offensiv in die Hand nehmen.“

Wurmbrand fehlt noch verletzt 

Beim finalen Sieg gegen den LASK wieder verletzt hat sich Nikolaus Wurmbrand: „Wir hoffen, dass er im Trainingslager wieder dabei ist.“ Serge-Philippe Raux-Yao hatte damals trotz Knieschmerzen (die immer noch nicht ganz weg sind) durchgebissen.

Matthias Seidl war ebenfalls nur in der Kraftkammer.

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Dafür soll der Spielmacher auf dem Feld wieder aufblühen. Stöger erkundete in einem Vier-Augen-Gespräch 20 Minuten lang, warum der 24-Jährige zwar in allen 53 Saisonspielen zum Einsatz kam, aber das oft wie eine Plagerei wirkte. Ist es das Kapitänsamt

Das Ergebnis: „Matti ist extrem stolz, die Schleife zu tragen. Sein Charakter ist außergewöhnlich gut. Er wird als Kapitän wieder Top-Leistungen bringen.“

4-3-3-System zum Start 

Am ehesten im 4-3-3. Zumindest waren das die vorgegebenen Formationen der zwei Teams im ersten internen Match.

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Stöger beobachtete und machte sich laufend Notizen. Stefan Kulovits coachte am lautesten.

Der neue Co-Trainer Thomas Sageder unterbrach nach einer Stunde erstmals per Pfiff.

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Sageder sucht Mbuyi

Der frühere LASK-Chefcoach, der unter Stöger Expertise für taktische Details und Angriffspressing liefern soll, steuerte Claudy Mbuyi an. Der aus St. Pölten gekaufte Mittelstürmer bekam von Sageder einen Laufweg nach Ballverlust vorgezeigt.

Es gibt keine Zeit zu verlieren: In nur einem Monat wartet das erste Auswärtsspiel in der Conference-League-Quali. „Mir sind zwölf Partien im Hochsommer lieber als sechs“, sagt Stöger.

Dann soll es in der Ligaphase weiter gehen.

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