„Wir haben eine sehr reelle Chance, Salzburg zu schlagen. Und diese wollen wir unbedingt nutzen“, heizt Rapid-Trainer Robert Klauß den Schlager an.
„Das könnte eine richtig geile Partie werden“, sagt Rapid-Kapitän Matthias Seidl.
Tatsächlich gibt es mehrere Hinweise für einen Klassiker der besonderen Art:
Die Serie
Salzburg ist seit 16 Ligaheimspielen gegen Rapid unbesiegt, seit einem 1:2 im Jahr 2015. So eine schwarze Auswärtsserie ist den Grünen in 50 Jahren Bundesliga noch nie passiert.
„Ich habe davon gehört“, sagt Klauß, der bereits den Derby-Heimfluch und die Heimmisere gegen die Bullen nach fünf Jahren (mit einem 2:0 im Frühjahr) beendet hat. „Ich möchte den Blickwinkel umdrehen: Wir haben eine Riesenchance, das Halbjahr gegen Salzburg ohne Punktverlust zu beenden.“
Es wäre sogar der erste Sieges-Hattrick gegen Salzburg seit dem Red-Bull-Einstieg.
Die Belastung
Der Kalender seit der Länderspielwoche ist für Salzburg gnadenlos – nur englische Wochen. Jetzt geht es ans Limit: Mittwoch Hartberg, Samstag Rapid, Dienstag Paris SG – drei Spiele binnen sieben Tagen, mehr geht nicht. Prompt wird die Ausfallsliste wieder länger. Verteidiger Piatkowski ist fraglich (Oberschenkel), ebenso Dedic und Gourna-Douath.
Bei Rapid fehlen nur Mmaee und der gesperrte Burgstaller.
Die Premiere
Erstmals in dieser Saison hatte Rapid eine längere Vorbereitungszeit als der Gegner. „Wir konnten durchschnaufen und dann zwei Tage lang reine Inhalte trainieren“, freut sich Klauß.
Konditionelle Vorteile nach einer ungewohnt ruhigen Woche erwartet der Deutsche aber nicht: „Wir stehen vor dem 29. Pflichtspiel, natürlich sind wir auch müde. Und außerdem war es gegen Hartberg so schnell entschieden, dass Salzburg nicht so viel Kraft lassen musste.“
Der Schröder-Effekt
Seit Sonntag im Amt leistete der neue Geschäftsführer Sport schon Akuthilfe – mit einer flammenden Rede an die Mannschaft vor dem 4:0.
Gegen Rapid entscheidet sich, ob der Schröder-Effekt ein Strohfeuer war – ähnlich wie nach dem Sieg in Rotterdam – oder doch die Initialzündung raus aus der Krise.
„Wir wollen eine Serie starten. Gegen Rapid zu gewinnen, wäre ein Gamechanger“, betont Lijnders, der dann eine Woche später, nach dem Nachtrag gegen Klagenfurt, doch noch als Tabellen-Dritter überwintern könnte.
Die Schlüsselspieler
Dass Salzburg auch im 23. Heimspiel in Folge gegen Rapid trifft, könnte an Oscar Gloukh liegen. Lijnders hat sein geliebtes 4-3-3 gegen ein 4-2-3-1 getauscht, seither darf der Israeli auf seiner besten Position – als Zehner – spielen. Wenn der 20-Jährige getroffen hat, gab es elf Siege und ein Remis.
„Gloukh kann den Unterschied ausmachen. Wir brauchen viele Beine im Zentrum“, sagt Klauß und meint damit, dass das Zentrum von der besten Defensive der Liga gemeinsam verteidigt werden muss.
Für die Offensive steht der beim 3:2 verletzte Jansson wieder zur Verfügung. Das Tempo des 22-Jährigen wurde schmerzlich vermisst.
Wie lange der Dribbler schon durchhält, lässt Klauß offen.
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