Nach vielen Misstönen: Der Hit Salzburg - Rapid wird zur Kopfsache

Slalom? Für Rapid (Wurmbrand) war in Salzburg zuletzt nichts zu holen.
Das Selbstvertrauen wird man am Sonntag in der Red-Bull-Arena wohl mit der Lupe suchen können, wenn der Hit Salzburg gegen Rapid angepfiffen wird (17 Uhr/live auf Sky). Der frühere Serienmeister wie auch der Noch-Tabellenführer sind zuletzt ordentlich ins Straucheln geraten und haben auf internationaler Bühne herbe Dämpfer erlitten.
„Beide Teams werden nicht vor Selbstvertrauen strotzen“, weiß Peter Stöger, der gerade seine bislang schwierigste Woche als Rapid-Trainer zu absolvieren hat.

Die Salzburger sind mit leeren Händen und hängenden Köpfen aus Lyon heimgekehrt. Den Auftritt seiner Mannschaft bezeichnete Trainer Thomas Letsch als „mutlos“ und „alarmierend“, während Stöger nach dem 1:4 seiner Rapidler in Posen besänftigend kommunizierte.
Nach vier Niederlagen aus den letzten fünf Pflichtspielen weiß der Salzburg-Coach: „Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis. Dafür muss sich die Mannschaft aber anders präsentieren als in den letzten Partien.“ Letsch ist auch als Mental-Coach gefordert, muss seine Schützlinge aufbauen.
So wie Stöger, der weiß: „Eine entscheidende Frage: Wer ist mental besser aufgestellt?“
Noch eine Serie zum Brechen?
Vor der Reise nach Salzburg, wo Rapid seit zwölf Jahren und 18 Ligaspielen (mit nur vier Unentschieden) auf einen Sieg wartet, motiviert der Wiener mit den „diese Saison bereits gebrochenen Serien“. Tatsächlich konnten die Angstgegner BW Linz und WAC ebenso besiegt werden wie Sturm, wo es in Graz zuletzt 2020 einen Erfolg gegeben hatte. „Warum also nicht auch in Salzburg?“, fragt Stöger.
Wie Letsch an der Motivationsschraube vor der Länderspielpause dreht? „Rapid steht auf Platz eins, wir haben die Möglichkeit an ihnen vorbeizuziehen.“

Zu erwarten sind auch personelle Umstellungen im Vergleich zum Spiel in Lyon. So wird Jungstar Kerim Alajbegovic zurück in der Startelf erwartet. Damit sollte zumindest der Mut zurück in die Salzburger Mannschaft kehren. Den kann man bekanntlich nicht kaufen – was der 18-jährige Bosnier auch nicht nötig hat.
Hoffnungsträger Alajbegovic
Er zeigte nicht nur nach seiner Einwechslung in Lyon mit Dribblings und guten Schüssen auf.
Ohne Alajbegovic scheint die Salzburger Offensive derzeit harmlos. Klar, dass der Teenager, der vor der Saison aus Leverkusen kam und mittlerweile seinen Vertrag schon bis 2029 verlängert hat, der große Hoffnungsträger auch gegen die Hütteldorfer ist. Die muskulären Probleme scheinen überwunden. In Lyon saß er zunächst auf der Bank, weil Letsch bei seinem heißesten Eisen nichts riskieren wollte.
Und ihn vielleicht sogar für den Hit gegen Rapid schonen wollte.
Neue Chance für Seidl?
Mehr Schonung als erhofft musste Matthias Seidl zuletzt auf der Rapid-Bank erdulden. Nach zwei schwachen Auftritten ohne nominellen Kapitän könnte der Spielmacher wieder Einsatzzeit im leblos wirkenden Zentrum bekommen.
Fix ist, dass es wegen der Kombination aus hoher Belastung und schwachen Leistungen eine Rotation bei den Gästen geben wird.
Tormann Niklas Hedl muss nach seinen folgenschweren Patzern beweisen, dass er als Nr. 1 schnell wieder stabile Auftritte liefern kann.

Und – was gegen Teams im Red-Bull-Stil besonders wichtig ist – die Hütteldorfer müssen die rasant verloren gegangene Kompaktheit des Sommers wieder auf den Platz bringen, um die (immer noch) wertvollste Mannschaft der Liga besser als Posen stoppen zu können.

Rasenproblem wird gelöst
(Kleine) Erfolge erzielten die Grünen diese Woche nur abseits der Ergebnisse: Die ungewohnten Löcher im Rasen sind nach einem Dünger-Problem demnächst behoben. Bis zu den nächsten Heimspielen nach der Länderspielpause gegen den LASK und die Fiorentina in der Conference League wird das Grün wieder im üblichen Top-Zustand sein.
Da die Partie gegen Fiorentina (bis auf den VIP-Klub) bereits ausverkauft ist, versucht Rapid in Abstimmung mit der UEFA, noch zusätzliche Karten für die „Pufferbereiche“ freigeben zu können.
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