Rapid verliert bei Red Bull Salzburg und die Tabellenführung

Baidoo (li.) setzte sich gegen Rapids Cvetkovic durch
Nach den Niederlagen im Derby und bei Lech Posen gab es am Sonntag auch in Salzburg nichts zu holen. Seidl verschoss am Ende einen Elfmeter.

Die Bundesliga hat einen neuen Tabellenführer. Rapid verlor den Sonntag-Schlager bei Red Bull Salzburg mit 1:2 und hat nach der dritten Pflichtspielniederlage in Folge Platz eins an Meister Sturm Graz verloren, der zuvor in Altach 2:0 gewonnen hatte.

Vor der Länderspielpause wird Salzburg ein wenig zur Ruhe kommen, Rapid wird sich mit der am Sonntag lange Zeit guten Leistung nicht trösten können.

Salzburg-Coach Thomas Letsch brachte im Vergleich zur Niederlage in Lyon fünf neue Spieler in die Startformation, bei Rapid waren es mit Raux-Yao und Seidl nur zwei. Aber der Rapid-Kapitän war es, der in Hälfte eins großen Einfluss auf die gute Leistung der Gäste hatte. „Von Seidl wünsche ich mir, dass er das spielerische Element mitbringt“, hatte Trainer Peter Stöger vor der Partie noch gemeint. Genau das tat der gebürtige Salzburger auch. Bis auf seinen Fehlschuss am Ende. Doch dazu später.

Rapid war spielerisch die bessere Mannschaft und nutzte immer wieder schnelle Umschaltsituationen. Wurmbrand gab früh den ersten Warnschuss ab (6.), doch Salzburg-Goalie Schlager hielt. Bravourös tat er dies mit dem ausgestreckten linken Arm bei einem Kopfball von Seidl, der die Aktion mit einer Spielverlagerung am eigenen Strafraum eingeleitet  hatte (18.). 

Trotz der Unterlegenheit ging Salzburg in Führung. Krätzig und Bischoff brachten auf der linken Seite den Ball zur Mitte, Diabate zog voll durch und traf über die Schulter des chancenlosen Rapid-Goalies Hedl zum 1:0 (38.).

Doch der zweite Salzburger Torschuss war kein Wirkungstreffer. Mit dem achten von Rapid glichen die Gäste aus. Nach einem Schussversuch von Seidl landete der Ball bei Radulovic, der überlegt ins lange Eck traf (45.).

Rapid wirkte nach der Pause noch stärker und drängte auf die Führung. Nachdem Radulovic Lainer vernaschte, musste Schlager erneut gegen Wurmbrand halten (49.). Nur einen Augenblick später lief Mbuyi alleine auf Schlager zu, doch der Salzburg-Keeper brachte gerade noch den Fuß in die Schusslinie (50.). 

Der Zusammenstoß von Cvetkovic mit Horn, bei dem der Deutsche eine Kopfverletzung erlitt und später hinaus musste, zeigte sinnbildlich die unglückliche Lage von Rapid. Trotz der druckvollen Phase nach der Pause ging erneut Salzburg in Führung. Cvetkovic reagierte bei einem tiefen Ball auf Baidoo nicht ideal, Held konnte den ersten Schuss aus kurzer Distanz noch blocken, doch gegen den Nachschuss des eingewechselten Kitano war er machtlos (57.).

Dieses Tor war aber ein Wirkungstreffer auf beiden Seiten. Salzburg kam auch dank der Wechselspieler immer besser in die Partie. Rapid hingegen zeigte plötzlich Schwächen, wie in den Partien gegen Austria (1:3) und Lech Posen (1:4).

Am Ende traf Moussa Yeo nach einem schlimmen Fehler von Rapid-Verteidiger Raux-Yao die Stange. Die größte Ausgleichschance hatte Seidl, der einen Elfmeter über das Tor von Schlager schoss (82.). Es bleibt dabei, Rapid bleibt seit 2015 in Salzburg ohne Sieg. 

Rapid-Coach Stöger tröstete Seidl sofort: „Ich war richtig stolz, wie er das angegangen ist. Ich habe echt Spaß gehabt, wie er gespielt hat. Es ist nicht notwendig, dass er sich wegen des verschossenen Elfers selbst geißelt.“  Die Leistung seines Teams lobte Stöger: „Heute wäre ich auch mit einem Unentschieden unzufrieden gewesen.“ 

Salzburgs Matchwinner Schlager betonte die Bedeutung des Spieles:  „Wir haben gewusst, dass es entscheidend ist, mit welchem Gefühl wir in die Länderspielpause gehen. Jeder von uns weiß aber, dass Rapid zu viele Torchancen gehabt hat.“

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