2:0-Sieg in Hütteldorf: Meisterliche Salzburger waren für Rapid zu stark

Die erste Runde der Meistergruppe endete mit einem meisterlichen Auftritt: Salzburg gewinnt souverän und verdeutlicht mit einem 2:0 den Anspruch auf mehr, während Rapid mit solchen Auftritten das Saisonziel Top-3 nicht schaffen wird.
Rapid war nach der Wurmbrand-Verletzung mit der erwarteten Aufstellung gestartet, Salzburg-Trainer Thomas Letsch musste hingegen umbauen. Alexander Schlager, der in Hütteldorf durch eine Verletzung beim Aufwärmen um seinen EM-Traum gebracht worden war, fiel wieder kurzfristig aus. Goalie Janis Blaswich rückte nach. Vorne fehlte Adam Daghim (Oberschenkel) und Oscar Gloukh musste auch noch erkrankt passen.
Weil der Block West und die gegenüberliegenden Sektoren nach dem Fan-Skandal in Hartberg gesperrt waren, entschieden sich die Rapidler zu einer neuen Variante vor dem Anpfiff: Sie liefen für den üblichen Gruß zu beiden Längstribünen, also erstmals auch Richtung VIP-Klub.
Rapid hatte im Duell der 4-2-2-2-Systeme den besseren Start, Salzburg aber die größere Chance. Nach einem Onisiwo-Kopfball lief Yorbe Vertessen auf Niki Hedl zu, der Goalie fuhr im richtigen Moment den Fuß aus und parierte (10.).
Englischer Support
Auf den Rängen bemühten sich die rund 11.500 Rapid-Fans unter den 11.680 Zuschauern um Support: Aus verschiedenen Ecken kamen Sprechchöre, wenn auch nicht in gewohnter Lautstärke. Wie in England üblich wurde stärker auf das Spielgeschehen reagiert, jeder gewonnene Zweikampf gefeiert. Salzburg hatte mehr davon. Vertessens Schuss wurde noch geblockt (28.).
Jonas Auer, der gerade noch mit einem riskanten Tackling gerettet hatte, machte in der 37. Minute den Gästen ein Geschenk. Eine an sich harmlose Flanke klärte der linke Verteidiger schlecht, weil genau zu Yorbe Vertessen. Der Stürmer traf direkt per Volley (37.).
Erst nach dem 0:1 gelang es Rapid, gegen die seit zehn Ligaspielen ungeschlagenen Bullen Druck zu machen. Matthias Seidl rollte die Kugel knapp vorbei (43.). Und auch bei der besten Chance Sekunden vor dem Pausenpfiff gelang es nicht, Blaswich zu prüfen: Dion Beljo köpfelte daneben.
Meisterlich effizient zeigten sich die Salzburger. Ein Terzic-Solo endete mit einer perfekten Flanke, die Vertessen zum 0:2 einköpfelte (48.). Jetzt waren die Salzburg-Fans lauter – eine Premiere in Hütteldorf.
Kuriose Gelb-Rote für Grgic
Weil nichts mehr lief, kamen drei neue Rapidler. Bei diesem Mehrfachwechsel wurde aber auch noch Lukas Grgic mit Gelb-Rot ausgeschlossen. Und das war kurios.
Was war passiert? Grgic wurde ausgewechselt, bekam dies aber aufgrund einer Verletzungsbehandlung nicht mit. Moritz Oswald, der für den Routinier ins Spiel gekommen war, hatte das Spielfeld bereits betreten.
Damit war der Wechsel vollzogen und Grgic zählte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu den elf Spielern auf dem Platz und betrat diesen nach seiner Behandlung. Regeltechnisch hat er somit als Ersatzspieler das Spielfeld betreten, das ist regeltechnisch mit einer gelben Karte zu sanktionieren.

Die Krux an der Sache: Schiedsrichter Harkam hatte dem Mittelfeldspieler nach dessen Behandlung das Zeichen für den Wiedereintritt ins Spiel gegeben. Offenbar, weil er in der Kommunikation mit dem Vierten Offiziellen Jakob Semler nicht mitbekommen hat, dass Grgic einer der Spieler war, die ausgewechselt wurden.
Weiter zu elft nahmen die Grünen nochmals Schwung, kamen aber nur noch zu einer parierten Kara-Chance (98.).
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