Rapid-Routiniers: Hofmann und Tomi als Derby-Helden

Rapid-Jubel: Steffen Hofmann wurde von den Fans gefeiert
Warum der Rapid-Kapitän wieder länger durchhält und der Spanier zum Spätstarter wurde.

Nur zwei Feldspieler im Rapid-Kader haben schon ihren 30. Geburtstag gefeiert. Ausgerechnet die beiden Routiniers wurden zu den Derby-Helden in Grün.

Steffen Hofmann, 35, als unermüdlicher Antreiber und Tomás Esteban Correa Miranda, 31, genannt Tomi, als Goldtorschütze zum 1:0-Sieg gegen die Austria.

"Steff war wirklich überragend", freut sich Trainer Zoran Barisic, der zuletzt nicht immer glücklich war mit den Leistungen des Kapitäns. "Er hat mit einfachem Spiel seine Kollegen perfekt in Szene gesetzt und mit klugen Laufwegen das Spiel von Holzhauser gestört", sagt Barisic. "Gerade beim Pressing sieht man, dass er auch mit 35 noch dazulernen will."

Dazugelernt hat er auch bei der Trainingssteuerung. "Der Plan für mich ist: weniger Trainingseinheiten, dafür mehr Spielzeit." Während der Deutsche zuletzt meist nach einer Stunde auf die Bank musste, hielt er im Derby 87 Minuten durch.

Trainingsverbot

Rapid-Routiniers: Hofmann und Tomi als Derby-Helden
ABD0126_20160417 - WIEN - ÖSTERREICH: (v.l.), Tomas Correa Miranda (Rapid), Trainer Zoran Barisic (Rapid) im Spiel der Fußball tipico Bundesliga zwischen SK Rapid Wien und FK Austria Wien am Sonntag, 17. April 2016 in Wien. - FOTO: APA/HANS PUNZ
"Er ist beim Training wie ein 20-jähriger Bub, ich musste ihn bremsen", sagt Barisic, der dem Kader als Derby-Bonus zwei Tage frei gab. Hofmann "muss" auf die gewünschten Extra-Einheiten verzichten. "Ich hab’ gesagt: ,Bring’ dafür mehr von deiner Energie aufs Feld.‘"

Extra-Energie brachte auch die Choreografie der Fans für den Kapitän. Erstmals seit dem Platzsturm 2011 wurde ein einzelner Spieler gefeiert. Hofmann: "Ich hatte Gänsehaut. Das war auch für einen alten Hasen wie mich etwas Besonderes."

Während Hofmann bei allen drei Derbysiegen von Rapid in dieser Saison spielbestimmend war, ist Tomi ein echter Spätstarter. Erstmals stand der Mann aus Teneriffa bei einem Ligasieg in der Startelf. Dabei ist die persönliche Bilanz des Ex-Grödigers außergewöhnlich: Vier Mal durfte er in Pflichtspielen beginnen, vier Mal traf er.

Torgarant

"Tomis Torquote ist unglaublich. Er ist sehr wichtig für uns geworden", meint Hofmann über Tomi. Aber warum musste der kaltschnäuzige Spanier dann so lange zusehen, bevor er für Frischluft im Sturm sorgen durfte?

Im Stürmer-Training mit Spezial-Coach Carsten Jancker fällt öfters auf, dass Tomi sehr präzise abschließt, dabei aber gerne schlampig wirkt. Ein No-go für den peniblen Jancker. Andererseits: Der im Training besonders starke Matej Jelic hat seit dem Doppelpack gegen Grödig (3:2) schon zehn (!) Großchancen in Folge vergeben.

Barisic verweist auf den Saisonstart: "Tomi war kaputt, als er zu uns gekommen ist. Wir mussten ihn erst körperlich aufbauen. Zuletzt ist er immer stärker geworden, auch im Training." Der Trainer rechnet Tomi hoch an, "nie Stunk" gemacht zu haben: "Er ist charakterlich einwandfrei und in der Mannschaft hoch angesehen."

Falscher Fuß

Gleich geblieben ist, dass Rapid große Probleme hat, Spiele trotz Überlegenheit vorzeitig zu entscheiden. Wie beim 2:2 gegen den WAC wurden die besten Konterchancen vergeben. Wieder wurde versucht, allein vor dem Tormann den Ball auf den "stärkeren Fuß" zu legen.

Nur Linksfuß Tomi schoss beim 1:0 mit rechts.

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