Der Rieder Ante Bajic gegen Ex-Klub Rapid: "Wir haben brutale Waffen"

Ante Bajic 2023 im Rapid-Dress gegen WSG Tirol
Von Vaduz bis zur Vaterrolle: Ante Bajic erlebte bei Rapid Krisen und drei Trainer, zurück in Ried folgt eine erfolgreiche Transformation.

Eine tiefe Krise, wie sie sehr derzeit Rapid plagt, hat auch Ante Bajic miterlebt. Stichwort Vaduz.

„Das war der absolute Tiefpunkt. Alles andere als schön, aber auch eine wichtige Erfahrung für mich“, sagt der Innviertler. Obwohl der heute 30-Jährige ab Sommer 2022 nur eineinhalb Jahre in Hütteldorf war, hat das Rieder Urgestein drei Rapid-Trainer miterlebt.

Beim Sonntagsduell vor vollem Haus ab 14.30 Uhr muss Peter Stöger nach zuletzt fünf Rapid-Pleiten in Folge auch eine andere Unserie brechen: Die Rieder haben von den bislang letzten sechs Heimspielen gegen die Wiener fünf gewonnen und einmal remisiert.

Sowohl für Feldhofer, als auch für Canadi war nach Niederlagen in Ried Schluss.

„Wir wollen wieder die drei Punkte holen, ganz klar“, betont Ante Bajic im KURIER-Gespräch.

"Bei Rapid viel gelernt"

Über seine eigenen 45 Einsätze für Rapid (mit neun Scorerpunkten) sagt der Sprinter: „Es ist nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber ich habe bei Rapid viel gelernt“.

Anfangs war eine Corona-Infektion die Bremse („ich habe unterschätzt, wie lange mich das geschwächt hat“), unter Coach Barisic ging es als Flügelstürmer besser. Der Höhepunkt war ein Doppelpack zum Cup-Aufstieg nach Verlängerung beim WAC 2023.

„Unter Trainer Klauß habe ich danach keine Minuten mehr bekommen. Zumindest einmal hätte ich mich noch gerne beweisen wollen. Aber ich bin sehr selbstkritisch und weiß, dass meine Performance nicht ausgereicht hat für die Ansprüche beim größten Klub im Land.“

Späte, neue Rolle

Bajic, der alles andere als ein Stadtmensch ist, kehrte im Jänner 2024 zurück und fand unter Trainer Max Senft wieder zur Form. Nach dem Aufstieg als Stürmer folgte im Sommer eine unerwartete Transformation: „Ich spiele jetzt im 3-4-2-1 als rechter Außenspieler. Ich muss also neben der Offensive auch in der Defensive agieren.“

Die starke Scorerquote (82 in 141 Einsätzen) könnte dadurch etwas sinken: „Kein Problem, mir geht es um den mannschaftlichen Erfolg.“

Und der stimmt nach dem lang erwarteten ersten Heimsieg seit dem Aufstieg und dem Last-Minute-Erfolg bei Cupsieger WAC absolut: Ried ist derzeit der beste Aufsteiger seit der Ligareform.

Stöger erwartet „ein sehr intensives Duell. Wir müssen körperlich voll dagegenhalten.“

Rieds Standard-Stärke 

Und zusätzlich gibt es eine besondere Rieder Spezialität, die intensiv geübt wird: Alle ruhenden Bälle, also auch Einwürfe oder Abstöße, bei denen Innenverteidiger Havenaar nach vorne geschickt wird.

„Mit Nikki Havenaar und Stürmer Mutandwa haben wir zwei Kopfballspezialisten, die wir gezielt suchen für verschiedene, einstudierte Varianten. Standards sind im modernen Fußball sehr wichtig, und wir haben da eine brutale Waffe.“

Der Rieder Ante Bajic gegen Ex-Klub Rapid: "Wir haben brutale Waffen"

Privat ist für Ante Bajic nicht mehr jede Minute planbar: „Ich bin erstmals Vater geworden, das hat mein Leben komplett verändert.“

Nach einer kurzen Pause ergänzt er: „Ich meine natürlich ins Positive. Und genug schlafen lässt mich unsere Tochter auch. Es ist einfach schön.“

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