Was Rapid-Trainer Klauß nach dem 0:0 gegen den LASK ärgert

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA / 19. RUNDE: SK PUNTIGAMER STURM GRAZ - SK RAPID
Der Deutsche hatte das Gefühl, dass sein Team besser war, als der Gegner.

Aller guten Dinge sind drei: Rapid und der LASK haben auch zum Start in die Meistergruppe der Fußball-Bundesliga die Punkte geteilt. Nach Spektakeln mit späten Toren beim 1:1 in Linz und 3:3 in Wien gab es am Freitagabend im dritten Saisonduell im Allianz Stadion kaum sportliche Highlights. Das 0:0 war die logische Folge, mit der beide Trainer vor der anstehenden Länderspielpause leben konnten, aber klarerweise nicht vollauf zufrieden waren.

„Wir haben das Spiel nicht verloren, bleiben 2024 ungeschlagen, was gut ist, aber wenn man das Gefühl hat, dass man besser und näher dran am Tor ist, dann überwiegt trotzdem eher der Ärger, dass man nicht gewonnen hat“, resümierte Rapid-Trainer Robert Klauß. Somit blieb auch der erhoffte Sprung auf Rang drei aus, auf dem der weiter nur einen Punkt entfernte LASK zumindest bis zu den Sonntagspielen der Konkurrenz liegt. In der Offensive waren die Hausherren harmlos, auch da oft im entscheidenden Drittel die richtigen Mittel fehlten.

„Wir haben die Aktionen im letzten Drittel nicht gut ausgespielt, hatten einige Situationen, die wir mit besseren Entscheidungen zu ganz großen Chancen machen hätten müssen. Das ärgert mich“, sagte der Deutsche. Das sei aber auch dem Fehlen der weiterhin gesperrten Offensivstützen Guido Burgstaller und Marco Grüll geschuldet gewesen. Während sich Fally Mayulu, dem laut Klauß noch die nötige Dringlichkeit fehle, vorne nicht in Szene setzen konnte, zeigte mit Isak Jansson ein Flügelspieler positive Ansätze.

Nach 67 Minuten war seine Kraft aufgebraucht, wurde er ausgetauscht. Auch bei anderen Akteuren verhinderte der körperliche Zustand im Finish eine Steigerung. „Ein paar sind da auf dem Zahnfleisch gegangen, weil sie nicht so die Matchfitness haben wie jene Jungs, die es gewohnt sind jedes Spiel zu spielen“, erläuterte Klauß. Am Ostersonntag in Hartberg kehrt Grüll zurück, Burgstaller sitzt da die letzte Partie seiner Drei-Spiel-Sperre ab. Die Beiden bekommen am Donnerstag im Testspiel gegen die Vienna unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Möglichkeit, zuvor Spielpraxis zu sammeln.

Richtig viel einstudiert kann wie auch beim LASK allerdings nicht werden, da zahlreiche Akteure auf Länderspielreise sind. Wichtig ist die Pause auch für Robert Zulj um seine Knieverletzung auszukurieren. Der 32-Jährige ist mit neun Treffern der Toptorschütze der Linzer und hat auch 2024 die einzigen beiden Tore seines Teams in der Liga erzielt. In Wien wurde der Kapitän schmerzlich vermisst. „Es ist einfach so, dass er uns fehlt“, betonte Coach Thomas Sageder einmal mehr.

Zum fünften Mal in Folge gab es keinen Treffer. Auch da Moses Usor nach einem haarsträubenden Oswald-Fehler in der 11. Minute versuchte aus fast 50 Metern abzuschließen, anstatt alleine auf Goalie Niklas Hedl zuzulaufen. „Das war eine typische Situation. Da sieht man, dass es am Selbstvertrauen mangelt um die Angriffe bis zum Ende aufs Tor zu bringen“, verlautete Sageder. Die Flinte will er aber nicht ins Korn werfen. „Das Erfolgserlebnis müssen wir uns erarbeiten, dann kann das einen positiven Schub geben.“

Positiv ist für sein Team, dass es in den jüngsten fünf Partien nur zwei Gegentore hinnehmen musste. Auch deshalb überwog am Ende das Positive. „Wir haben als Mannschaft einen ordentlichen Auftritt hingelegt, zu Null gespielt, leider an beiden Enden. Ich möchte aber betonen, dass ich mit einem Punkt auswärts gegen Rapid gut leben kann. Man kann das als guten Start in die Meistergruppe sehen“, analysierte der 40-Jährige. Die Mannschaften hätten sich in einem teilweise kampfbetonten Spiel auf Augenhöhe gut neutralisiert. Das konnte auch Klauß nicht leugnen, der betonte: „Es waren wenig Torchancen, kein Feuerwerk.“

Die Leistung allgemein sei aber okay gewesen. Auch deshalb werde man die Partie in ein, zwei Tagen „vielleicht etwas positiver“ sehen. Am Freitagabend fiel das den Akteuren noch schwer. „Es fühlt sich wie eine Niederlage an, wenn man ehrlich ist. Wir belohnen uns nicht, das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison“, meinte Rapid-Mittelfeldspieler Nikolas Sattlberger. Immerhin ging auch das siebente Pflichtspiel 2024 nicht verloren, schon zum vierten Mal - und dritten Mal in Folge - wurden allerdings die Punkte geteilt.

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