Nach Europacup-Aus: Rapid kämpft in Salzburg gegen Horror-Serie

Bevor sich die Bundesliga erstmals in dieser Saison in eine länderspielbedingte Pause verabschiedet, geht es noch einmal rund. Rapid ist zu Gast in Salzburg, ein Duell, das sich längst die Bezeichnung „Klassiker“ verdient hat. Spannung, Spektakel, beinharte Zweikämpfe bis zum Schluss – die vergangenen Duelle hatten einiges zu bieten.
Nur eines nicht: Abwechslung. Von den letzten 33 Begegnungen konnte Rapid nur eine für sich entscheiden. Und auch diesmal spricht nicht viel für ein grün-weißes Freudenfest.
Das Gesetz der Serie: Salzburg dominant
Rapid ist seit 19 Bewerbsspielen gegen Salzburg sieglos, der letzte Erfolg gelang am 24. Februar 2019 mit einem 2:0 in Hütteldorf. In Heimspielen ist Salzburg seit 15 Partien ungeschlagen, die letzte Niederlage gegen Grün-Weiß vor eigenem Publikum kassierte der Serienmeister am 1. August 2015 (1:2).
Die Statistik lässt Salzburg-Trainer Gerhard Struber jedoch kalt: „Wir müssen an unser Limit gehen und 100 Prozent konzentriert agieren. Rapid wird es uns alles andere als leicht machen.“
Übergewicht auf der rechten Seite
Dass Salzburg den stärkeren Kader hat, wird keiner bezweifeln. Besonders auffällig wird das Übergewicht derzeit auf einer Position. Während die rechte Abwehrseite sich bei Rapid zur Problemzone entwickelt hat, spielt Salzburgs Mann rechts in der Viererkette in der Form seines Lebens. Amar Dedic, beim Meister mittlerweile zum Vizekapitän aufgestiegen, hält nach sechs Saisonspielen bereits bei drei Toren, zwei in der Liga, eines im Cup. Dazu lieferte der 21-Jährige zwei Assists und gehört zu den absoluten Stützen bei den Salzburgern.
Rapid hat Martin Koscelnik verkauft, Thorsten Schick ist verletzt. Zuletzt musste der gelernte Mittelfeldspieler Moritz Oswald rechts hinten aushelfen. Immerhin bringt Last-Minute-Neuverpflichtung Neraysho Kasanwirjo Hoffnung. Wohl aber noch nicht heute.
Top-Torjäger Burgstaller ist nicht zu ersetzen
14 Tore hat Salzburg in den ersten fünf Liga-Runden erzielt – Bestwert in der Liga. Rapid folgt mit elf Treffern auf Platz zwei. Während Salzburg heute wieder auf Karim Konate, den Führenden in der Torschützenliste, bauen kann, fehlt Rapids Top-Torjäger Guido Burgstaller verletzt. Der Kapitän ist bei den Wienern kaum zu ersetzen. Neben ihm und Schick fallen auch Cvetkovic, Pejic und Grgic aus. Bei Salzburg gibt es neue Sorgen um Fernando. Der verletzungsanfällige Brasilianer muss mit Adduktorenproblemen passen.
Salzburg mit Traumstart, Rapid leckt die Wunden
Das Selbstvertrauen spricht ganz klar für Salzburg. Der Titelverteidiger hält in der Liga als einziges Team beim Punktemaximum von 15 Zählern. „Wenn wir wie zuletzt unsere Leistung und Intensität auf den Platz bringen, werden wir einen Dreier einfahren“, glaubt Andreas Ulmer. Rapid muss das Europacup-Aus in Florenz verdauen. „Jetzt ist es wichtig, die Wunden zu lecken, gut zu regenerieren und sich top vorzubereiten“, sagte Trainer Zoran Barisic.
Salzburger Konstanz und Rapids Achterbahnfahrt
Während Salzburg in der Liga seit 35 Partien ungeschlagen ist (Rekord), gleicht Rapids Saison eher einer Achterbahnfahrt – zumindest ergebnistechnisch. Vor der Liga-Pause soll es bergauf gehen. „Wir wollen einmal alles raushauen“, kündigt Barisic an, „ich erwarte mir eine Rapid-Mannschaft, die hoch motiviert ins Match gehen wird.“
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