"Wir sind am Limit": Warum Rapid der Länderspielpause entgegen torkelt
Letzter. Platz 36 von 36 in der Conference League. Das sitzt.
Noch beunruhigender als das 0:1 gegen Craiova ist für die Verantwortlichen in Hütteldorf, dass auch das dritte Spiel in der Ligaphase verdient verloren wurde.
Von der erhofften Wende nach drei Siegen mit der Dreierkette war nichts zu sehen: Spielerisch geht bei Rapid wenig bis gar nichts, körperlich pfeift der an sich groß genug zusammengestellte Kader gegen Ende der vielen englischen Wochen aus dem letzten Loch.
Die lange Liste
Die entsprechende Liste der Ausfälle und Wackelkandidaten war gegen die besser organisierten wie eingespielten Rumänen erschreckend lang.
Dahl und Mbuyi sind verletzt, Horn ist krank. Dazu kommen Schöller, Marcelin, Bischof und Börkeeiet als Langzeitverletzte. Das ergibt sieben Fixausfälle.
Cvetkovic, Amane und Demir sind angeschlagen. Antiste und Ndzie (dem es ohnehin noch an Fitness fehlt) waren zuletzt krank. Und Grgic hat aufgrund ebenso vieler wie unterschiedlicher Probleme seit Mai nur Kraft für maximal 60 Spielminuten.
Das sind somit noch einmal sechs Wackelkandidaten.
Also insgesamt 13 Spieler, die nach 24 Pflichtspielen nicht voll auf der Höhe sind. Oder anders gesagt: der halbe Kader.
9 Spiele - so viele wie 1995/'96
Auch wenn die Belastungen mit bereits neun Europacup-Spielen – so viel hat der heutige Trainer Peter Stöger 1995/’96 beim legendären Lauf bis ins Europacupfinale insgesamt in einer Saison bestritten – enorm sind, müssen im Sommer in diesem Bereich grundlegende Fehler passiert sein, die sich jetzt voll auswirken.
„Kampf“ gegen WSG
„Wir sind am Limit“, gesteht Stöger ein. Die Rapidler torkeln der Länderspielpause entgegen.
„Wir müssen gegen die WSG am Maximum sein. Das wird ein harter Kampf“, weiß Lukas Grgic vor dem Duell bei seinem Ex-Verein am Sonntag.
„Kampf“ ist das richtige Stichwort für die spielerische Misere. Konnten in der warmen Jahreszeit noch vereinzelt Kombinationen zu Toren verwertet werden, besteht die Offensive derzeit nur noch aus Kraftakten und individueller Klasse.
„Weil wir so viele leichte Ballverluste hatten, konnten wir kaum gefährlich werden“, erklärte Stöger nach dem 0:1.
Entscheidende Pause
1,88 Punkte pro Spiel beträgt der immer noch starke Schnitt des Cheftrainers. Dieser Wert kann aber nur gehalten werden, wenn es gelingt, die anstehende Länderspielpause bestmöglich zu nutzen.
Einerseits muss das Fitnesslevel für den finalen Block mit sieben Partien verbessert werden, gleichzeitig sollte aber auch am spielerischen Verständnis mit klaren Abläufen und Automatismen trainiert werden. Eine Herausforderung.
Stöger setzt auch auf die Rückkehrer: „Die Hoffnung ist, dass wir dann wieder mit voller Kapelle antreten.“
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