Blitzstart und Traumtor: Rapid feiert gegen die Austria ein Derby-Fest

Rapid hat die Europacup-Form in die Liga mitgenommen und ist durch ein 2:0 (1:0) der verdiente Sieger im 345. Wiener Derby.
Es war der dritte Heimderby-Erfolg in Serie - alle mit Trainer Robert Klauß.
Die Austria muss sich nach sieben Auswärtsspielen erstmals wieder geschlagen geben, es war ohne Gästefans eine echte Auswärtspartie im Hütteldorfer Hexenkessel.
Fünf Neue bei Rapid
Gleich fünf Neue waren bei Rapid nach der Stockholm-Reise eingelaufen. Mit Mamadou Sangare, Matthias Seidl und Jonas Auer war zu rechnen. Aber dazu mussten Ange Ahoussou und Andrija Radulovic für zwei Schlüsselspieler einspringen: Cvetkovic ist angeschlagen, Jansson erkrankt.
Für beide Winterneuzugänge war es in Hütteldorf der erste Startelfeinsatz. Die angeschlagenen Dion Beljo und Lukas Grgic versuchten, die Zähne wie gegen Djurgården zusammenzubeißen.
Bei der Austria war nach der Reduzierung der Dragovic-Sperre hingegen klar, dass die Violetten in der gewohnten und erfolgreichen Formation einlaufen konnten. Seidls Traumstart Die ersten Minuten war von vielen Kopfbällen geprägt.
Seidls Traumstart
Knapp nachdem der Ball mehr auf den Rasen kam, sprangen die Zuschauer von ihren Plätzen auf. Beljo, sonst kein Pressing-Monster, eroberte gegen Manfred Fischer die Kugel. Perfekt spielte der Stürmer auf Matthias Seidl. Mit links traf der Kapitän durch die Beine von Samuel Sahin-Radlinger zum 1:0 (5.).
Alle 22.669 Fans jubelten. Nach dem Verzicht auf einen freien Verkauf aus Sicherheitsgründen waren (neben dem Gästeblock) rund 1.000 Plätze freigeblieben. Bei einem Beljo-Kopfball nach einem Eckball verhinderte der Austria-Tormann das frühe 0:2 stark (12.).
Durch das bessere Positionsspiel übernahmen die Gäste nach einer Viertelstunde die Kontrolle. Fischer traf aus 20 Metern die Außenstange. Nach einem Auer-Fehler in dessen 100. Rapidspiel rettete der überragende Ahoussou bei einer Fitz-Chance in allerletzte Sekunde, forderte von den Fans Jubel ein und bekam ihn auch (17.).
Dann ging es hin und her mit zwei schönen Kombinationen. Auf der einen Seite schoss Seidl zu zentral, im Gegenzug verfehlte Matteo Perez Vinlöf knapp (28.).
Retter Sahin-Radlinger
Auch wenn die Austrianer öfters den Ball hatten, frischer wirkten und mehr wichtige Zweikämpfe gewannen, hatte Rapid die besseren Chancen. Einen Seidl-Versuch vom Fünfereck aufs kurze Eck parierte Sahin-Radlinger mit dem Fuß (39.).
Bei der Top-Chance durch Radulovic nach Kara-Pass hielt der Schlussmann sprichwörtlich seinen Kopf hin (43.).
Es war der fünfte Abschluss aufs Tor, während die spielbestimmenden Austrianer noch keinen Versuch auf den Kasten gebracht hatten.
Auch in der zweiten Hälfte hatte Rapid den besseren Start – ehe Niki Hedl bei einem Barry-Weitschuss eingreifen musste (58.).
Burgstaller übernimmt Pressing und jubelt
Es folgte eine packende Phase, das Derby wogte hin und her. Nach 68 Minuten feierte Guido Burgstaller sein umjubeltes Heim-Comeback.
Sofort leitete der Routinier das Pressing an. Einen Ballgewinn nutzte Mamadou Sangare zu einem herrlichen Solo an vier Austrianern vorbei, der Schuss saß – 2:0 (70.).
Mit der Ekstase im Stadion wirkte auch die Müdigkeit der Rapidler vertrieben. Die Austria wirkte gebrochen.
Am Donnerstag wartet das Viertelfinal-Rückspiel gegen Djurgården in der Conference League. Im Stockholmer Derby gab es – ganz anders als für Rapid – eine 0:2-Niederlage gegen Hammarby.
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