Rapid: Aufschwung oder neue Probleme nach der langen Derby-Nacht?

Rapid-Trainer Robert Klauß
Robert Klauß freute sich nach dem Derby über die Emotionen. Ob die Aufbruchstimmung nach dem fünften Sieg im siebenten Spiel des Trainers trotz weiterer Videos mit Beschimpfungen anhält?

Robert Klauß ist ein analytischer Kopf, der vor seiner Trainerkarriere an der Universität Leipzig Fußball als Hochschulfach gelehrt hat. Aber wenn es um einen Derbysieg geht, stehen beim Deutschen die Emotionen im Vordergrund.

Der Rapid-Coach ermunterte sein Team und die Spieler, das 3:0 gegen die Austria zu genießen, zu feiern und – wenn sie wollen – auch mit dem einen oder anderen Bier zu begießen.

„Für einen Tag wird es im Trainingszentrum vielleicht etwas ruhiger und weniger intensiv als sonst zugehen“, kündigte Klauß an.

Der Neue hätte nach dem fünften Sieg im siebenten Pflichtspiel (ein Remis, eine Niederlage) „auch gerne ein Bier mit den Jungs getrunken“, war aber bei Sky eingeladen und absolvierte abends seine Premiere in der Diskussionssendung „Talk und Tore“.

Rapid: Aufschwung oder neue Probleme nach der langen Derby-Nacht?

Viele Stunden haben derweil die Feierlichkeiten der Fans mit einigen Spielern und Funktionären unter dem Block West gedauert.

Für seine vulgäre Wortwahl entschuldigte sich Geschäftsführer Steffen Hofmann tags darauf.

Am späten Montagabend tauchten noch weitere mit dem Handy aufgenommene Videos auf: Rapidler stimmten mit Fans niveaulose Schmähgesänge gegen die Austria an, homophobe Zeilen inklusive. Folgt auf den Jubel der nächste Problemfall? 

Erinnerung an Florenz 

Lange gefeiert wurde im Allianz Stadion seit dem Einzug 2016 tatsächlich erst ein Mal: Nach dem 1:0 gegen Fiorentina im August 2023.

Die Aufbruchstimmung nach der damals ähnlich starken ersten Hälfte (allerdings gegen einen stärkeren Gegner) konnte aber nicht genutzt werden. Es folgten ein unglückliches 1:1 gegen die WSG, das Europacup-Aus in Florenz und eine Pleite in Salzburg.

Rein sportlich gesehen stehen die Chancen diesmal besser, dass aus den guten Ansätzen ein echter Aufschwung wird. Entscheidend wird sein, die nahe Qualifikation für die Meistergruppe zu fixieren und in Leoben (3. April) erneut ins Cupfinale aufzusteigen.

Oder wurde abseits des Rasens wieder einmal ein folgenschweres Eigentor fabriziert?

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