Quotenhit: Sorianos verschießt Elfer

Quotenhit: Sorianos verschießt Elfer
Während das Missgeschick um die Fußballwelt geht, bietet Salzburg wohl um den Belgier Jelle Vossen mit.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen! Diese sprichwörtliche Erfahrung macht derzeit Salzburg-Stürmer Jonathan Soriano.

Sein verschossener Elfmeter im sonntäglichen Bundesliga-Schlager gegen Rapid ist nicht nur ein Quotenhit auf dem Videoportal youtube (über 600.000 Abrufe), sondern hat es auch weltweit in die Gazetten und Sportportale geschafft. Die Internetausgabe der englischen Boulevard-Zeitung Metro bezeichnete Sorianos Versuch gar als "worst penalty ever", also als den am schlechtesten geschossen Elfer alle Zeiten.

Missgeschick

Doch Soriano kann wohl wenig für seinen Fauxpas. Der Spanier wurde vielmehr ein Opfer des schlechten Rasens in der Red Bull Arena, der besonders in jenem Strafraum, wo das Missgeschick passierte, trotz intensiver Pflege in einem erbärmlichen Zustand ist.

Der Spanier war beim Anlauf mit seinem Standfuß weggerutscht, weil ein Rasenziegel nachgeben hatte. Wohl deshalb hat er sich mit dem linken Fuß den Ball unbeabsichtigt um Nuancen leicht vorgelegt und dann mit dem rechten geschossen. Die Folge: Der Ball landete nicht im Tor, sondern im zweiten Rang der Red Bull Arena (Video).

Wäre Sorianos Versuch übrigens ins Tor gegangen, hätte das Tor nicht zählen dürfen. Berührt nämlich der Elfmeterschütze den Ball zweimal hintereinander, gibt es an der Stelle, an der er diesen ein zweites Mal berührt hat, indirekten Freistoß für die verteidigende Mannschaft. Schiedsrichter Eisner hat übrigens fälschlicherweise auf Abstoß entschieden anstatt auf Freistoß am Elfmeterpunkt für Rapid.

Rasentausch

Im 2003 eröffneten Salzburger Stadion gibt es erst seit zwei Jahren einen Naturrasen. Experten hatten die Red-Bull-Verantwortlichen immer davor gewarnt, den Kunstrasen auszutauschen – zu schlecht seit der Lichteinfall, zu tief würde der Rasen liegen, zu hoch sei der Grundwasserspiegel. Doch der damalige Red-Bull-Sportchef Dietmar Beiersdorfer ließ sich von seinem Plan nicht abbringen. Begründung: Nur wenn der Kunstrasen ausgetauscht wird, können in der Red Bull Arena Länderspiele stattfinden. Nun sind 26 Monate seit dem Umstieg von Kunst- auf Naturrasen vergangen. In Salzburg hat erst ein Länderspiel stattgefunden – am 7. September 2009 gegen Kasachstan.

Salzburg hat dafür einiges von der einstigen Heimdominanz eingebüßt. In der Meistersaison 2008/’09 hat man in 18 Heimspielen noch 55 Tore erzielt und 48 Punkte geholt. Seitdem geht der Trend nach unten. In der letzten Meistersaison hat man in den 18 Heimspielen nur mehr 32 Tore erzielt und 39 Punkte gemacht.

Poker

Der Naturrasen ist nicht die einzige Verlassenschaft von Beiersdorfer in Salzburg. Mega-Flop Joaquin Boghossian scheint sich zum echten Ladenhüter zu entwickeln. Der Stürmer aus Uruguay, für den Salzburg 2010 über sechs Millionen Euro bezahlt hat, ist nach einem Jahr bei Nacional Montevideo wieder zurück in Salzburg, berücksichtigt wird er allerdings von Trainer Roger Schmidt nicht.

Dafür könnte der 25-Jährige, der in Salzburg noch bis 2014 unter Vertrag steht, bald das Prädikat "teuerster Fußballer der österreichischen Bundesliga-Geschichte" los sein. Salzburg ist nämlich offensichtlich in den Poker um Jelle Vossen eingestiegen.

Laut mehreren belgischen Medien soll Red Bull für den 23-jährigen Belgier vier Millionen Euro geboten haben. Dieses Angebot wurde von Vossens Klub Genk allerdings abgelehnt. Der belgische Teamstürmer hat in den vergangenen beiden Saisonen insgesamt 40 Tore in der belgischen Top-Liga erzielt.

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