Prödls Rückkehr ins Werder-Dress

Bremen-Legionär Sebastian Prödl hofft nach fünf Monaten Pause heute auf einen Einsatz gegen Leverkusen.

An den 17. März 2011 erinnert sich Sebastian Prödl nur ungern. Im Training in Bremen ist es passiert. "Es hat auf einmal einen Schnalzer gemacht", erzählt Prödl. Ein komplizierter Sehnenriss im Oberschenkel sollte den Steirer für eine halbe Ewigkeit außer Gefecht setzen.

"Es gab zu dieser Verletzung kaum Erfahrungswerte", erklärt Prödl. "Daher hat man sechs Monate als Heilungsprozess prognostiziert." So lange hat es nicht gedauert. Bereits am 2. August feierte Prödl im Test gegen Everton (1:0) ein 35-minütiges Comeback. "Körperlich gab es keinerlei Probleme", berichtete der 24-Jährige. Beim Liga-Auftakt vor einer Woche (2:0-Sieg gegen Kaiserslautern) saß der Steirer bereits auf der Bank. Und wie es der Zufall so will, könnte Prödl schon heute von der Verletzung eines Konkurrenten profitieren. Neuzugang Andreas Wolf hat sich im Training einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen.

"Sebastian konnte zuletzt konstant arbeiten", sagte Werder-Coach Thomas Schaaf zum Fachmagazin kicker . Dass der Brasilianer Naldo, ebenfalls ein Konkurrent Prödls im Abwehrzentrum, nach seiner langwierigen Knieverletzung für Schaaf noch keine Option ist, deutet ebenso auf Prödls Einsatz hin. Prödl selbst beziffert die Chancen vorsichtig auf 50:50.

Damit rückt auch ein Comeback im Nationalteam am 2. September in Gelsenkirchen gegen Deutschland näher. "Sollte ich bis dahin ein Spiel bestritten haben, gehe ich davon aus, dass ich dabei bin. Ich zähle mich zum Stamm des Teams."

Überholverbot

Gefeilt hat der 29-fache Teamspieler aber zuletzt nicht nur an seiner Fitness, sondern auch an einer neuen Website. "Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden", steht da. "Diesen Spruch hat mir vor langer Zeit meine Mutter mitgegeben. Er hat mir gefallen und ist über Jahre hängen geblieben."

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