Lehrling und Meister trennen sich 1:1

John Terry (Nr. 26) trifft per Kopf zum 1:1.
Kein Sieger im Londoner Derby zwischen Tottenham und Chelsea. Im Mittelpunkt stand ein Spanier.
Jahrelang war Tottenham-Trainer Andre Villas-Boas Assistent von Chelsea-Coach Jose Mourinho. "Wir hatten ein großartiges persönliches und berufliches Verhältnis, aber das ist vorbei. Es gibt gegenseitigen Respekt, doch ich würde nicht sagen, dass wir noch Freunde sind", sagte Villas-Boas vor dem ersten Spiel gegen seinen portugiesischen Landsmann.

Mourinhos Antwort? Er sei "kein Kind, das die Beziehung zu Villas-Boas in den Medien diskutiert".

Großeinkäufer Tottenham

Während sich Chelsea am Transfermarkt zurückhielt, hat Tottenham die 100 Millionen, die man von Mourinhos Ex-Klub Real Madrid für Gareth Bale bekam, gut investiert.

Im Sommer geholt wurden u.a. Lamela um 30 Millionen Euro von Roma, der spanische Teamstürmer Soldado von Valencia kostete ebenfalls 30 Millionen. Für den brasilianischen Teamspieler Paulinho überwiesen die Spurs 19,75 Millionen, für Christian Eriksen bekam Ajax 13,5 Millionen.

Drei der Millioneneinkäufe hatten beim 1:0 auch ihre Füße im Spiel: Paulinho auf Eriksen, Eriksen auf Soldado, der Spanier legt im Strafraum quer für Sigurdsson. Das lange Bein von John Terry bringt den Isländer ins Straucheln, kann ihn aber nicht stoppen. Sigurdsson errappelt sich und bezwingt aus zehn Metern mit links Chelsea-Goalie Cech (19.).

Nach einer enttäuschenden Premierensaison ist der ehemalige Hoffenheimer Sigurdsson der Mann der Stunde an der White Hart Lane. In den letzten drei Ligaspielen traf der 24-Jährige drei Mal – genau so oft wie in der gesamten Vorsaison.

Vier Minute später fast das 2:0, Ivanovic rettete in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Paulinho. Nach schöner Vorarbeit von Townsend hatte der Brasilianer erneut die Chance– sein Schuss aus spitzem Winkel ging an die Stange (45.).

Torres im Mittelpunkt

Von Chelsea war in Halbzeit 1 nichts zu sein. Coach Jose Mourinho reagierte in der Pause, brachte Mata für den defensiveren Mikel. Und Chelsea wurde stärker. Meist im Mittelpunkt: Matas spanischer Landsmann Torres.

Torres tankt sich rechts durch, seine Hereingabe trifft Oscar nicht richtig.
Torres kratzt Tottenham-Verteidiger Vertonghen im Gesicht und hat Glück, nur Gelb zu sehen.
Torres scheitert nach schöner Einzelaktion allein vor Goalie Lloris.

Nur am Ausgleich war Torres nicht beteiligt. Freistoß Mata, Kopfball Terry – 1:1. (65.).

Die nächste Großchance für Chelsea bereitete Torres mit einem Zuckerpass auf Schürrle vor, der eingewechselte Deutsche scheiterte an Lloris.

In der 81. Minute geriet Torres wieder mit Vertonghen aneinander. Nach einem Kopfball-Duell blieb der Belgier liegen, Torres flog mit Gelb-Rot vom Platz.

Mit einem Mann mehr drängte Tottenham in den letzten Minuten vergeblich auf das 2:1.

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