Dass dem 51-jährigen Hans Leitert ab sofort die gesamte Verantwortung über alle Torleute aller Altersgruppen übertragen wird, veranlasste den Traditionsklub zu einer ungewöhnlich langen Presseaussendung. Wörtlich wird der Wiener als „Head of global goalkeeping“ bezeichnet.
Leitert gilt als internationale Koryphäe auf dem – immer wichtiger werdenden – Fachgebiet Tormann. Ein Leitert-Buch dazu erschien in mehreren Sprachen.
Als Leitert noch selbst zwischen den Torstangen hin- und hergeflogen war, hatte ihm der ehemalige National-Teamtormann Franz Wohlfahrt eine große Karriere prophezeit. Die bekam freilich den entscheidenden Knick, als sich Leitert, der davor der Wiener Austria sowie dem damaligen Bundesligaklub Mödling und der österreichischen U-21-Auswahl angehört hatte, in Mauritius folgenschwer am Arm verletzte. Dort war er – als Gastspieler des damaligen österreichischen Journalistenteams – vom exotischen Starstürmer des Insel-Meisterklubs dermaßen brutal niedergetreten worden, dass das „Freundschaftsspiel“ abgebrochen wurde.
Comeback in Hernals
Trotz eines Comebacks beim Wiener Sport-Club bekam das Sportwissenschaftsstudium für Leitert Priorität. Er wurde Magister, Torwarttrainer bei Rapid, Austria und beim ÖFB, ehe er sich zur Horizonterweiterung in Griechenland, Spanien und bei Tottenham in London entschloss.
Von 2010 bis 2015 (und somit zu Zeiten, als der heutige Teamtormann Alexander Schlager der Salzburger Akademie angehörte) fungierte Leitert als Leiter der internationalen Red-Bull-Torwartabteilung. Womit er grenzüberschreitend für ein ähnlich umfangreiches Aufgabengebiet verantwortlich war, wie es ihn künftig beim FC Liverpool erwartet. Denn:
Liverpools nordamerikanische Eigentümerin, die Fenay Sport Group, will ihr Fußball-Engagement massiv ausdehnen und u. a. auf dem europäischen Festland einen Verein übernehmen, um ihn zum Schwesterklub für den FC Liverpool zu machen. Gleichsam nach Vorbild Red Bull. Ein System, mit dem wiederum Leitert fünfjährige Erfahrung hat.
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