Peter Pacult: „Wer ist eigentlich Kukësi?“
Nach knapp acht Jahren kehrt Peter Pacult in den Europacup zurück. Mit einem 0:2 in Istanbul gegen Besiktas endete für den damaligen Rapid-Trainer 2010 die Europa League. Der heute 58-Jährige hätte wohl nicht gedacht, dass so eine lange Auszeit von der internationalen Bühne anstehen würde.
Auf den Abschied von Rapid 2011 folgten Enttäuschungen und Missverständnisse – aber auch ein starkes Comeback. Pacult übernahm im Jänner Kukësi (gesprochen „Kuxi“), schaffte in der Tabelle Albaniens schnell den Sprung auf Platz zwei und darf nun in der Quali zur Champions League starten. Weil Meister Skënderbeu von der UEFA wegen Spielmanipulationen vom Europacup ausgeschlossen wurde.
Gegner Valletta
Im Trainingslager im slowenischen Murska Sobota erfuhr Pacult vom Gegner in Runde 1: Valletta aus Malta. „Wir können zufrieden sein. Jetzt müssen wir schnell Informationen sammeln.“
Denn die Ziele sind groß. „In die Gruppenphase der Europa League will der Präsident“, erzählt der Routinier aus Floridsdorf und schmunzelt. „Im Verein tun sich ein paar schwer mit der Einschätzung: Wer ist eigentlich Kukësi?“ Diese Antwort hört Rapids Meistertrainer auch bei Verhandlungen mit Spielern: „Es werden mir Österreicher angeboten. Aber die meisten schreien nicht ,Juhu‘, wenn ich erkläre, dass ich sie nach Albanien holen will.“
Stau wie im Ersten
Dabei wäre das früher oft als „Armenhaus Europas“ bezeichnete Land am Balkan durchaus eine Reise wert: „Das Leben ist eigentlich wie überall. Der tägliche Stau erinnert mich an den ersten Bezirk in Wien.“ Grund zum Ärgern gibt es eher auf dem Rasen: „Die Schiris pfeifen kleinlich, und die meisten Spieler bleiben dann noch ewig liegen.“ Zur Qualität von Kukësi sagt der frühere Teamstürmer (24 Einsätze): „Die Qualität ist da, aber es wird langsamer gespielt.“
Torschützenkönig Guri wurde um 700.000 Euro nach Oostende verkauft, Pacult hätte gerne von Skënderbeu den linken Flügel Gavazaj: „Aber da hab’ ich gehört, dass er auch bei Hajduk Split und Rapid ein Thema ist.“
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