Eine Chelsea-Legende beendete Schottlands Leidenszeit

UEFA Nations League - League B - Group 2 - Slovakia v Scotland
Teamchef Steve Clarke führte Österreichs ersten WM-Qualifikationsgegner überraschend zur EM-Endrunde.

23 Jahre hat es gedauert, bis sich Schottland wieder für ein großes Turnier qualifizieren hat können. Bei der EURO in diesem Jahr wird man dabei sein, nachdem als Sieger einer Nations-League-Gruppe im Play-off-Finale immerhin Serbien ausgeschaltet wurde. Was Teamchefs wie Berti Vogts, Walter Smith oder Gordon Strachan nicht gelungen ist, schaffte Steve Clarke. Der 57-Jährige übernahm 2019 mitten in der Qualifikation von Alex McLeish. Direkt qualifizieren konnten sich die Schotten zwar nicht, in der Gruppe hatte es nur zu Platz 3 hinter Belgien und Russland gereicht, aber im Play-off zeigte seine Mannschaft Nervenstärke. Es wurden sowohl Israel als auch die Serben im Elferschießen besiegt.

Clarke hat eine beachtliche Spielerkarriere hinter sich gebracht. Bei Chelsea ist der Rechtsverteidiger eine Legende, wurde ins Jahrhundert-Team gewählt. 1987 war er von St. Mirren zu den Londonern gekommen, elf Jahre später beendete mit dem UEFA-Cup-Sieg 1998 gegen den VfB Stuttgart seine Karriere. Dass er trotzdem nur sechs Mal für Schottland gespielt hat, beweist nur, wie stark das Nationalteam damals gewesen ist.

Die Karriere nach der Karriere startete er als Assistent bei einer Reihe prominenter Trainer wie Ruud Gullit sowie Sir Bobby Robson bei Chelsea, Luiz Felipe Scolari, Avram Grant und Jose Mourinho bei Chelsea, Gianfranco Zola bei West Ham oder Rafa Benitez, Roy Hodgson und Kenny Dalglish bei Liverpool. Als Cheftrainer arbeitete er bei West Bromwich, Aston Villa, Reading und Kilmarnock, wo Daniel Bachmann sein Keeper war.

Ähnliche Formationen

Das schottische Team schickte Clarke zuletzt stets mit einer Dreier-, bzw. Fünferkette in der Abwehr ins Spiel. Meist aus einer 3-5-2-Formation wurden die Gegner durchaus früh angepresst. Auch um gegen die beiden Stürmer Überzahl zu schaffen, bietet sich aus österreichischer Sicht an, selbst eine Abwehr mit drei Innenverteidigern aufzubieten. Im Spiel mit dem Ball ist von den Briten durchaus der traditionelle lange Ball zu erwarten, vor allem dann, wenn man sie früh unter Druck setzt. Tut man dies nicht, suchen sie zumindest bis zur Spielfeldmitte auch spielerische Lösungen. Ganz bestimmt zu erwarten ist eine kampfbetonte Gangart gegen die technisch überlegenen Österreicher.

 

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