ÖFB-Teamchef Schriebl zieht positives Fazit nach den ersten beiden Spielen

Österreichs Frauen-Nationalteam ist in eine neue Ära gestartet. Und im ersten Lehrgang unter dem neuen Teamchef Alexander Schriebl war zwar viel Positives zu sehen - aber tatsächlich einiges zu lernen dabei.
So hatte man in den Anfangsphasen der Nations-League-Spiele sowohl in Ried gegen Schottland (1:0), als auch in Nürnberg gegen Deutschland (1:4) gezeigt, welchen Spielstil die ÖFB-Frauen künftig verfolgen wollen. So war etwa eine starke offensive Ausrichtung zu erkennen, hohes Pressing, ein aggressiver Spielstil und mutiges Zweikampfverhalten. Immer wieder störten die Österreicherinnen die Gegnerinnen, ließen - insbesondere gegen Schottland, aber auch gegen anfangs irritierte Deutsche - wenig zu, zwangen die Gegnerinnen immer wieder zu Fehlern.
In beiden Spielen wurde die unermüdliche Arbeit mit frühen Toren belohnt. Gegen Schottland traf Lilli Purtscheller (14.) zum dritten Mal für Österreich, gegen Deutschland Annabel Schasching zum dritten Mal (7.).
In beiden Spielen war allerdings ein Leistungsabfall erkennbar, der wohl auch dem intensiven Spielstil geschuldet war. Vor allem gegen Deutschland war er massiv. Laut Torschützin Schasching habe man am Dienstag das Energielevel in der zweiten Hälfte gegen Deutschland nicht mehr hochhalten können. "Sie haben ein paar Sachen umgestellt und mit Spielverlagerungen Lösungen gefunden. Wir konnten überhaupt keine Ruhephasen mehr schaffen, sind nur noch hinterhergelaufen", schilderte die Mittelfeldspielerin ihre Sicht.
Fehler wie jener der bis dahin glänzend spielenden Laura Feiersinger, der zum 3:1 für Deutschland (70.) führte, schlichen sich ein. Das Abwehrverhalten bei zumindest zwei der Gegentoren ließ noch einiges zu wünschen übrig. Alle Tore habe man "billig" bekommen, das sei "ärgerlich", sagte die 22-jährige Freiburg-Legionärin Schasching nach dem Spiel in Nürnberg.

Schriebl zieht positives Fazit
Doch aufgrund des 1:0-Sieges gegen Schottland befindet sich Österreich nach zwei Spielen noch auf gutem Weg zum Klassenerhalt in der Liga A der Nations League. Auch deshalb resümierte Schriebl positiv. Der 46-jährige Salzburger sprach von einem "sehr gelungenen" ersten Lehrgang. "Wir haben gut zusammengefunden und sind erste gemeinsame Schritte in eine gute Richtung gegangen. Ich bin sehr glücklich."
Auch Laura Wienroither sah auch viel Positives: "Man hat phasenweise gesehen, wie viel Potenzial in der Mannschaft steckt, wie intensiv und aggressiv wir unser Spiel aufziehen können, wenn jede komplett mitzieht", sagte die Manchester-City-Verteidigerin, die aber zugab, dass es in der zweiten Halbzeit schwere Mängel gab: "Die zweite Hälfte hat uns aufgezeigt, dass noch ein bisschen was fehlt."
"Ich will Mut sehen", hatte Alexander Schriebl vor den beiden Spielen gesagt. Mut hat er gesehen. Aber insbesondere im Passspiel und in der Abwehr fehlte oft - vor allem mit der Spieldauer - die Genauigkeit. "Wir können auf jeden Fall, wenn wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen, gestärkt in die nächsten Spiele gehen", betonte Schriebl. Der Ex-Bergheim-Coach ließ in zwei Partien vier Spielerinnen debütieren, ein Zeichen dafür, dass sich mehr Spielerinnen als unter Vorgängerin Irene Fuhrmann Chancen auf Einsatzminuten machen dürfen.
Mit den Niederlanden wartet am 4. (Almelo) und 8. April (Altach) eine ähnlich harte Nuss, die wie Deutschland (je 4) einen Punkt vor Österreich liegt.
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