Millionenspiel in Belgrad: Warum ein Sieg für den ÖFB so wichtig wäre

Zusammenfassung
- Ein Aufstieg in die Liga A der Nations League ist sowohl sportlich als auch finanziell für den ÖFB bedeutend.
- Ein höheres Startgeld und attraktivere Gegner könnten zu erhöhten Einnahmen aus Ticketverkäufen und Sponsorengeldern führen.
- Drei ausverkaufte Spiele gegen Topnationen würden den Jahresabschluss des ÖFB positiv beeinflussen.
Nicht nur Teamchef Ralf Rangnick fiebert dem Sonntag und dem Play-off-Rückspiel in Belgrad gegen Serbien entgegen. Ein Aufstieg in die Liga A der Nations League wäre nicht nur sportlich, sondern vor allem auch wirtschaftlich für den ÖFB bedeutend und wesentlich für den Herbst 2026, wenn sich Österreich dann mit drei Topnationen messen könnte.
Der Unterschied zwischen Liga A und B beträgt in Summe durchaus Millionen an Euro. Allein das Startgeld, das die UEFA ausschüttet, wäre um 750.000 Euro höher und würde in der Liga A 2,25 Millionen betragen. „Das Entscheidende ist, dass wir durch die Attraktivität der Gegner aus den jeweiligen Veranstaltungen im Ticketing und in der Hospitality deutlich mehr lukrieren und auch interessanter für Sponsoren sind“, erklärt Bernhard Neuhold, Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe.
Drei Topgegner wie Frankreich, Deutschland oder Spanien würden drei ausverkaufte Stadien garantieren. Derzeit setzt der ÖFB beim A-Team auf zwei Standorte, neben dem Happel-Stadion reiste man in den vergangenen Jahren gerne nach Linz. Dort ist das Fassungsvermögen zwar deutlich kleiner als in Wien, dafür ist man aufgrund der Logen mit den Einnahmen aus dem VIP-Bereich sehr zufrieden. Dennoch bringt ein volles Happel-Stadion dem ÖFB um ein paar Hunderttausend Euro mehr ein. „In Wien können wir um 30.000 Tickets mehr verkaufen“, so Neuhold.
Drei ausverkaufte Spiele in Wien schlagen sich freilich beim Jahresabschluss deutlich in Zahlen nieder. Daher ist es für den Verband essenziell, dass das A-Team erfolgreich spielt und die Massen begeistert. „Das ist eine einfache Milchmädchenrechnung.“ Für Sponsoren ist der ÖFB grundsätzlich ein attraktiver Partner, im Erfolgsfall aber würden bestehende Partner ihre Engagements unter Umständen ausweiten, könnten neue Sponsoren gewonnen werden. Eine Umwegrentabilität. „Das haben wir vor allem 2024 vor und bei der EURO mit der Euphorie erlebt. Da hat man auch in Richtung Politik und Wirtschaft offene Türen, kann intensivere Gespräche führen“, weiß Neuhold die Vorteile aufzuzählen.
Ein Aufstieg in die Liga A in der Nations League am Sonntag in Belgrad wäre somit in vielerlei Hinsicht wünschenswert. Allein dadurch würde in Österreich eine positive Stimmung vor dem Anpfiff der WM-Qualifikation im Juni herrschen.
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