ÖFB-Team auf Zypern: Das Kribbeln wird von Tag zu Tag intensiver

ÖFB WM-Quali Baumgartner San Marino
Österreich braucht im WM-Qualifikationsspiel am Samstag auf Zypern eine starke Offensive für erleuchtende Genieblitze.

Und plötzlich bebte die Erde auf Zypern. Es war Mittwoch, 10.30 Uhr, Österreichs Nationalteam stand auf dem Fußballplatz und widmete in diesem Moment sich dem Aufwärmprogramm. Man bereitet sich in dieser Woche auf das WM-Quali-Spiel am Samstag

Der Boden schüttelte sich mit einer Stärke von 5,3, das Epizentrum lag etwa 13 Kilometer von Paphos entfernt. Es waren nur sehr leichte Vibrationen auf der Zuschauertribüne zu spüren, die Spieler bemerkten das Beben nach eigenen Angaben gar nicht.

Christoph Baumgartner berichtete, er habe von dem Beben erst nach dem Training via Instagram erfahren. Auch Patrick Wimmer fiel nichts auf, er meinte lediglich: „Bei manchen raschelt es sowieso im Schädel, da spüren es manche gar nicht, wenn ein Erdbeben ist. Bei mir ist das auf jeden Fall so, vielleicht gibt es auch noch zwei, drei andere.“

Neue Rolle

Rascheln soll es am Samstag vor allem in Zyperns Defensive, nämlich dann, wenn Österreichs Offensivgeister herumspuken. Allen voran Christoph Baumgartner, der in dieser Saison in Leipzig eine neue Rolle eingenommen hat und sich darin sehr wohl fühlt. „Es ist eine Art Hybrid-Position zwischen 8 und 10, das kommt mir entgegen, weil ich aus der Position immer wieder in den Strafraum komme.“

Die personellen Veränderungen im Verein haben auch eine neue Hierarchie geschaffen, in der Baumgartner eine wichtigere Rolle auch in der Kabine spielt – er wurde in den Mannschaftsrat aufgenommen. „Ich spüre ein Vertrauen vom Trainer und vom Verein und bin glücklich, wie es aktuell läuft.“ 

Einen Wechsel hatte er zwischendurch auch in Betracht gezogen, als er wenig zum Einsatz kam. „Ich liebe den Fußball viel zu sehr, um irgendwo auf der Bank zu sitzen. Ich liebe es auf dem Platz zu stehen. Das ist wie eine Sucht, die man befriedigen muss.“

Wimmer Baumgartner EURO ÖFB Fußball

Extra Spannung

Die Sehnsucht nach einer WM will das Team von Ralf Rangnick in den kommenden beiden WM-Qualifikationsspielen befriedigen. „Es ist der Final Countdown, ein Kribbeln ist schon da. Wir haben uns lange auf den Moment vorbereitet, jetzt kommt er“, berichtet Baumgartner von einer guten Stimmung und einem Extra an Spannung. „Und es darf auch eine leichte Nervosität vorhanden sein.“ 

Die bisherige WM-Quali aus österreichischer Sicht analysiert er ausgewogen und ehrlich: „Souverän einerseits, andererseits noch nicht auf dem Niveau, das wir schon gezeigt haben. So ehrlich muss man sein. Die Gegner machen es aber auch gut, sie wissen, wie wir spielen.“ Man wisse um die Ausgangslage. „Wir brauchen nicht nervös werden oder durchdrehen.“

Das kann Wolfsburg-Legionär Patrick Wimmer ohnehin nicht passieren. „Von Nervosität spüre ich noch nichts. Vielleicht hat man im Hinterkopf, dass man es doch vergeigen kann. Der Gedanke darf aber nicht Oberhand gewinnen. Wir haben beide kommenden Gegner schon geschlagen in dieser Qualifikation, das stimmt positiv.“

Hinspiel als Warnung

Wimmer ist mit seiner persönlichen WM-Qualifikation nicht unzufrieden und für die kommenden Aufgaben guter Dinge. „Jeder will sich qualifizieren, wir Spieler, die Fans, das ganze Land. Spielerisch haben wir es drauf, wir haben es in der Hand.“

Wimmer erinnert an die Schwierigkeiten im Hinspiel in Linz, als man einen verwandelten Elfmeter von Marcel Sabitzer zum 1:0-Sieg benötigte. „Das war schwer, das wird es am Samstag auch. Darauf müssen wir uns einstellen“, ist der 24-Jährige überzeugt. 

Dass die Gegner mittlerweile bezüglich des Spielstils Österreichs Bescheid wissen, sieht Wimmer nicht als Nachteil. „Wir sind dennoch Tabellenführer in der Gruppe. Vielmehr sehe ich es als Vorteil, dass wir so eine Truppe und schon lange beisammen sind.“ Und dieser Teamspirit soll am Samstag den Unterschied ausmachen.

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