Josef Pröll einstimmig zum neuen ÖFB-Boss gewählt

Am 9. April hatte sich der Wahlauschuss des ÖFB auf einen einzigen Kandidaten für das Amt des ÖFB-Präsidenten geeinigt. Am Sonntag wurden bei der ordentlichen Hauptversammlung des Fußball-Bundes in Bregenz nun Nägel mit Köpfen gemacht.
Um 11.12 Uhr stand fest: Josef Pröll wird neuer Aufsichtsratsvorsitzender des ÖFB, nachdem Minuten zuvor die schon seit Monaten angedachte Strukturreform beschlossen worden war. ÖFB-Präsidenten wird es damit künftig keinen mehr geben.
"Ich habe mir die Entscheidung nicht einfach gemacht", sagte Pröll in seiner ersten Rede. "Ich habe auch eine Leidenschaft aufgegeben", so der ehemalige Politiker über seinen bevorstehenden Rücktritt als Niederösterreichs Landesjägermeister. Er wolle mit diesem Rücktritt aber auch klar Schiff machen.
Pröll wird bereits am Dienstag die Geschäftsstelle des ÖFB besuchen, um alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu begrüßen und persönlich kennenzulernen. Die Rede Prölls in Bregenz wurde mehrmals durch Applaus unterbrochen. Auch, als der 56-jährige, ehemalige ÖVP-Chef betonte: "Parteipolitik hat für mich im Fußball keinen Stellenwert." Er werde sich auch schon demnächst mit dem zuständigen Minister Andreas Babler (SPÖ) und dessen Staatsekretärin für Sport, Michaela Schmidt, treffen.
Josef Gerö (1945 - 1955)
Hans Walch (1955 - 1969)
Heinz Gerö (1970 - 1976)
Karl Sekanina (1976 - 1982)
Herbert Raggautz/Heinz Gerö (interimistisch, 1982 - 1984)
Beppo Mauhart (30. Juni 1984 - 7. April 2002)
Friedrich Stickler (7. April 2002 - 7. November 2008)
Kurt Ehrenberger (interimistisch, 7. November 2008 - 28. Februar 2009)
Leo Windtner (28. Februar 2009 - 17. Oktober 2021)
Gerhard Milletich (17. Oktober 2021 - 31. Jänner 2023)
Johann Gartner (interimistisch, 3. Februar 2023 - 8. Juli 2023)
Klaus Mitterdorfer (8. Juli 2023 - 21. November 2024)
Wolfgang Bartosch (interimistisch, 29. November 2024 - 18. Mai 2025)
Josef Pröll (Aufsichtsratsvorsitzender, ab 18. Mai 2025)
"Nur ein Team Rot-Weiß-Rot"
In Bezug auf den seit Jahren schwelenden Machtkampf im ÖFB sagte Pröll: "Ich bin ein Teamplayer und es kann im ÖFB kein Team Pröll, kein Team West und kein Team Ost geben, sondern nur ein Team Rot-Weiß-Rot. Und auch kein Team Neuhold und kein Team Hollerer."
Die beiden im Clinch liegenden Geschäftsführer waren zuvor auch nach ihren Rechenschaftsberichten und dem Bericht des internen Rechnungsprüfer Kurt Lanscha für die Periode von 1. Jänner 2021 bis 31. Dezember 2024 einstimmig entlastet worden.
Die Stellvertreter
Als Stellvertreter von Josef Pröll wurden Burgenlands interimistischer Verbandspräsident Johannes Wutzlhofer und Bundesliga-Aufsichtsrat Philip Thonhauser gewählt - jeweils ebenso einstimmig durch alle 13 Stimmberechtigen, die sich durch die neun Landesverbände und vier Stimmen der Bundesliga ergaben.
Nicht anwesend in Bregenz war am Sonntag Sturm-Präsident Christian Jauk, der im Vorfeld der Wahl als Favorit auf den Posten gegolten hatte, den schließlich Pröll bekam.
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