Josef Pröll einstimmig zum neuen ÖFB-Boss gewählt

Josef Pröll
Der ehemalige Vizekanzler wurde am Sonntag bei der ordentlichen Hauptversammlung in Bregenz zum Aufsichtsratsvorsitzenden bestimmt.

Am 9. April hatte sich der Wahlauschuss des ÖFB auf einen einzigen Kandidaten für das Amt des ÖFB-Präsidenten geeinigt. Am Sonntag wurden bei der ordentlichen Hauptversammlung des Fußball-Bundes in Bregenz nun Nägel mit Köpfen gemacht.

Um 11.12 Uhr stand fest: Josef Pröll wird neuer Aufsichtsratsvorsitzender des ÖFB, nachdem Minuten zuvor die schon seit Monaten angedachte Strukturreform beschlossen worden war. ÖFB-Präsidenten wird es damit künftig keinen mehr geben.

"Ich habe mir die Entscheidung nicht einfach gemacht", sagte Pröll in seiner ersten Rede. "Ich habe auch eine Leidenschaft aufgegeben", so der ehemalige Politiker über seinen bevorstehenden Rücktritt als Niederösterreichs Landesjägermeister. Er wolle mit diesem Rücktritt aber auch klar Schiff machen.

Pröll wird bereits am Dienstag die Geschäftsstelle des ÖFB besuchen, um alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu begrüßen und persönlich kennenzulernen. Die Rede Prölls in Bregenz wurde mehrmals durch Applaus unterbrochen. Auch, als der 56-jährige, ehemalige ÖVP-Chef betonte: "Parteipolitik hat für mich im Fußball keinen Stellenwert." Er werde sich auch schon demnächst mit dem zuständigen Minister Andreas Babler (SPÖ) und dessen Staatsekretärin für Sport, Michaela Schmidt, treffen.

"Nur ein Team Rot-Weiß-Rot"

In Bezug auf den seit Jahren schwelenden Machtkampf im ÖFB sagte Pröll: "Ich bin ein Teamplayer und es kann im ÖFB kein Team Pröll, kein Team West und kein Team Ost geben, sondern nur ein Team Rot-Weiß-Rot. Und auch kein Team Neuhold und kein Team Hollerer."

Die beiden im Clinch liegenden Geschäftsführer waren zuvor auch nach ihren Rechenschaftsberichten und dem Bericht des internen Rechnungsprüfer Kurt Lanscha für die Periode von 1. Jänner 2021 bis 31. Dezember 2024 einstimmig entlastet worden. 

Die Stellvertreter

Als Stellvertreter von Josef Pröll wurden Burgenlands interimistischer Verbandspräsident Johannes Wutzlhofer und Bundesliga-Aufsichtsrat Philip Thonhauser gewählt - jeweils ebenso einstimmig durch alle 13 Stimmberechtigen, die sich durch die neun Landesverbände und vier Stimmen der Bundesliga ergaben.

Nicht anwesend in Bregenz war am Sonntag Sturm-Präsident Christian Jauk, der im Vorfeld der Wahl als Favorit auf den Posten gegolten hatte, den schließlich Pröll bekam.

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