Gelungenes Debüt für Teamchef Schriebl: ÖFB-Frauen gewinnen gegen Schottland

„Geradlinig, intensiv und mutig.“ Dieses Spiel wünschte sich Alexander Schriebl vom ÖFB-Frauen-Nationalteam bei seinem Teamchef-Debüt. Vor allem in der ersten Spielhälfte war das deutlich erkennbar, zog sich aber allgemein bis zum Ende des Nations-League-Auftakts in Ried, der mit 1:0 zu Ende ging.
Nach einer kleinen Panne bei der österreichischen Bundeshymne zeigten die ÖFB-Frauen von Anpfiff an über weite Strecken das, was man nach den Aussagen von Schriebl und seinen Spielerinnen vom Teamcamp in Geinberg erwarten konnte: viel Druck von Anfang an, Pressing bis tief in die gegnerische Hälfte, schnelles Umschalten nach Balleroberungen und gleich den Zug zum Tor.
Den rund 1.800 Fans in der Innviertel Arena gefiel das. Ballgewinne und Laufbereitschaft wurden sofort mit Applaus quittiert, „Immer wieder Österreich“ wurde angestimmt. Den Fans und der anwesenden ÖFB-Prominenz rund um Sportdirektor Peter Schöttel, Geschäftsführer Bernhard Neuhold, Generalsekretär Thomas Hollerer und Männer-Teamchef Ralf Rangnick gefiel offenbar, dass die Österreicherinnen immer wieder Druck aufbauen konnten, früh stören, und sich stark in Zweikämpfen präsentierten.
Früh belohnt
Nach wenigen Minuten kamen die Österreicherinnen über Purtscheller, Hickelsberger-Füller und Höbinger in die Nähe des schottischen Tors, doch anfangs schien man noch ein wenig überrascht über die eigene Gefährlichkeit (11.). Wenig später verpasste Puntigam einen Kopfball fünf Meter vor dem Tor nach Flanke von rechts von Purtscheller nur ganz knapp.
Doch schon in der 14. Minute sollte die Arbeit des ÖFB-Teams belohnt werden. Purtscheller nutzte Unsicherheiten in der schottischen Abwehr mit einem Abstaubertor. Ihr dritter Treffer im 19. Spiel.
Wenig später hatte sie weniger Glück, als Torfrau Gibson ihren Schuss gerade noch mit dem Fuß abwehrte (17.).
Viel Druck
Die Österreicherinnen zeigten vor allem in Hälfte eins hohe Intensität, störten früh und setzten die Schottinnen unter Druck. Durch das Pressung erzwungene Geschenke der schottischen Abwehr konnten sie aber nicht nutzen und hatten es einer glänzend gelaunten Manuela Zinsberger zu verdanken, dass sie mit 1:0 in die Pause gehen konnten.
Zweite Hälfte blieben die Österreicherinnen zweikampfstark, ließen die Schottinnen nicht ins Laufen kommen.
Zinsberger zeigte, warum sie beim Nationalteam immer noch die Nummer eins ist (23., 30., 55., 88., 94), auf der anderen Seite war Gibson bei einem Hanshaw-Freistoß sicher (66.). Hickelsberger (60.) und Schasching (69.) per Weitschuss vergeben ebenso wie die eingewechselten Brunold (82.) und Pinther (83.).
Mangelnde Chancenverwertung
Insgesamt ein intensives und ambitioniertes Spiel, das wohl auch Kraft und Konzentration kostete. Mit dem Spielverlauf nahmen die Ungenauigkeiten zu, an der Chancenverwertung muss wohl noch gefeilt werden.
Am Dienstag folgt das ungleich schwierigere Duell mit Deutschland. Da wird es wohl weniger Geschenke geben als von den Schottinnen.
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