ÖFB-Boss Milletich: "Foda ist im November sicher Teamchef"
Am Sonntagvormittag wurde Gerhard Milletich zum neuen Präsidenten des ÖFB gewählt. Zwei Stunden später nahm der neue Mann erstmals auch in offizieller Funktion Stellung.
Die brennendste Frage an den neuen Verbandsboss war naturgemäß jene nach dem zuletzt stark in die Kritik geratenen Teamchef. "Es ist ganz klar, dass Franco Foda im November Teamchef ist", sagte der Burgenländer.
Ein Wechsel schon zuvor mache aus Zeitgründen keinen Sinn. "Mit neuen Kandidaten muss man ausführliche Gespräche führen. Eile wäre Fehl am Platz. Wir müssen das nachhaltig lösen, daher bin ich strikt dagegen, zu sagen: Den November-Lehrgang muss schon jemand anderer machen. Das halte ich für sinnlos", so Milletich.
Somit dürfte der November-Lehrgang auch zu einer neuen, letzten Chance für den Deutschen werden. Milletich sagt: "Es könnte ja sein, dass er erfolgreich ist. Er hat einen laufenden Vertrag."
Sportliche Entscheidungen will der neue Präsident künftig jedenfalls auf breitere Beine stellen. "Hier muss es eine breitere Basis geben. Wenn in der Sportkommission zum Beispiel ein Christoph Freund drinnen sitzt, dann wäre ich schlecht beraten, zu sagen: Das interessiert mich nicht", verweist Milletich auf den erfolgreichen Sportchef von Red Bull Salzburg als Teil der ÖFB-Sportkommission.
Es gebe jedenfalls Sportexperten, die man einbinden werde. "Das sind nicht unbedingt die Funktionäre", so Milletich. Peter Schöttel soll als Sportdirektor offenbar aber weiterhin die Richtung vorgeben, auch bei der Suche nach einem möglichen neuen Teamchef. "Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass Schöttel dabei den Lead haben wird. Aber ich werde vehement fordern, dass ihn Experten flankieren."
Auch auf ein mögliches neues Nationalstadion wurde Milletich angesprochen. "Es würde die finanziellen Mittel des ÖFB übersteigen, wenn wir zwei solche Baustellen hätten", sagt der Verbandsboss nach dem Entschluss, in Wien-Aspern ein neues Trainingszentrum zu errichten. "Das Trainingszentrum hat Priorität. Ein Stadion ist im Moment nicht angedacht, es sei denn, es wird an uns herangetragen. Dann würden wir uns sicher nicht wehren", hofft Milletich auf die Hilfe der Politik.
Sich selbst sieht der neue Präsident durchaus als Teamplayer. "Ich bin kein Polterer und keiner der glaubt, immer Recht haben zu müssen. Ich höre sicher auf mein Umfeld", beschreibt sich der 65-jährige Burgenländer selbst. Zu den Gerüchten zu möglichen Ungereimtheiten aus seiner Zeit als Präsident des SC/ESV Parndorf sagte Milletich: "Diese Gerüchte sind halt- und sinnlos. Es gibt hier gar nichts. Es wurden alle Abgaben bezahlt. Wenn man etwas suchen will, dann kann man das tun. Für mich ist es nicht der Rede wert."
Kommentare