"Nie wieder Österreich": Idrissou aus Abschiebehaft entlassen

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"Das hat kein Mensch verdient. So was macht man nicht in einem Rechtsstaat", ist der Ex-Bundesliga-Star enttäuscht.

Der ehemalige kamerunische WM-Teilnehmer Mohamadou Idrissou ist in Österreich aus der Abschiebehaft entlassen worden. Wie der 39-jährige Ex-Profi von Hannover der Bild sagte, sei er nach Deutschland zurückgekehrt und habe seinen Vertrag beim österreichischen Viertligisten DSV Leoben aufgelöst. „Ich werde nie wieder nach Österreich zurückkehren.“

Idrissou wurde Mitte Dezember nach einer Rückreise von Deutschland nach Österreich festgenommen. Nach eigenen Angaben saß er elf Tage in Abschiebehaft und kam erst am 23. Dezember wieder frei. „In der Zeit habe ich so viel Brot gegessen wie in 20 Jahren in Deutschland“, sagte der Kameruner.

Als Grund für die Abschiebehaft hatte der Klubchef des DSV Leoben, Edi Lieber, Mitte Dezember ein fehlendes Aufenthaltsvisum genannt. Das habe mit einer Sache aus Idrissous Vergangenheit in Deutschland zu tun, sagte Lieber damals, ohne Details zu nennen.

"Das hat kein Mensch verdient"

„Nur mein Pass war abgelaufen. Ich hatte allerdings auch einen neuen dabei, den wollte aber keiner sehen“, erklärte Idrissou nun in der „Bild“. Über das Verhalten der Behörden zeigte er sich enttäuscht: „Das hat kein Mensch verdient. So was macht man nicht in einem Rechtsstaat. Ich habe keine Gesetze überschritten, das macht mich unendlich traurig.“

Idrissou absolvierte 139 Bundesligaspiele (27 Tore) in Deutschland unter anderem für Hannover, Freiburg und Mönchengladbach. Er kam zudem in 164 Partien (68 Treffer) in der 2. Liga zum Einsatz. Bei der WM 2010 stand Idrissou im Kader Kameruns. Ehe er bei Leoben aktiv war, stürmte der Angreifer auch für den FC Kufstein in der Regionalliga.

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