Nicht spritzig: Bei Rapid sind die falschen Werte gut
Selten wurde in Hütteldorf ein Remis mit so viel Selbstkritik kommentiert wie das 0:0 gegen den WAC. Einer Rapid „nicht würdig“, schimpfte Präsident Krammer. „Zum Genieren, ich kann mich nur bei den Fans entschuldigen“, erkannte Trainer Djuricin. „Das ist viel zu wenig von jedem Einzelnen“, meinte Kapitän Schwab.
Bereits am Donnerstag soll alles viel besser werden, sonst folgt gegen Slovan nach dem 1:2 das Europacup-Aus. Aber woran hakt es eigentlich? Derzeit werden alle Werte überprüft. Von den körperlichen über Zweikampfverhalten bis zu Passquoten. Besonders auffällig: Obwohl seit der Vorbereitung betont wird, dass sich das körperliche Niveau verbessert habe, kommen die Spieler oft einen Schritt zu spät. Nach dem 1:2 in Bratislava waren die Blutwerte wieder durch die Bank gut, aber die erhoffte Spritzigkeit fehlte gegen den WAC trotz Rotation.
Muskeln ohne Speed
Offensichtlich ist in der Trainingssteuerung etwas schiefgegangen: Mehr Muskeln am Oberkörper bringen nicht automatisch Vorteile auf dem Platz, wenn die Schnellkraft nachlässt. „Uns hat die Spritzigkeit gefehlt“, erkannte Djuricin nach der Nullnummer als eines der vielen Probleme. Was tun? Noch härter trainieren wäre jetzt die falsche Reaktion. Das Trainerteam will durch Anpassungen bis Donnerstag für mehr Spritzigkeit sorgen. Aber ob sich das ausgehen wird?
Tacheles
Ebenfalls ausgehen soll sich die Heilung von Stefan Schwab. Der Mittelfeld-Motor ist am Oberschenkel lädiert, er kann derzeit nur in Gesprächen mit Mitspielern Gas geben. Gemeinsam mit Co-Kapitän Christopher Dibon war intern Tacheles angesagt. In welche Richtung es geht? Vor allem an die Offensivgeister. „Zum Kämpfen gehört auch, dass man sich dauernd anbietet und im Zweikampf auch einmal am Gegner vorbeidrückt, wenn spielerisch nichts geht“, sagt Schwab und schließt von seiner Schelte nur Veton Berisha ausdrücklich aus.
Neues von Slovan: Die gewaltbereiten Ultras aus der Slowakei wollen sich vor dem Spiel um 18 Uhr im ersten Bezirk treffen. Ob nicht auch die österreichische Polizei auf einen Buskonvoi direkt zum Stadion bestehen sollte?
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