Neue Chance: Demir zählt in der Türkei nicht mehr als Österreicher

Neue Chance: Demir zählt in der Türkei nicht mehr als Österreicher
Der Wiener ist für Galatasaray kein Legionär mehr und soll mehr Spielzeit bekommen. Rapid hat für eine Säumigkeit ein Extra zur Demir-Ablöse kassiert.

Die vergangene Saison war für Yusuf Demir eine zum Vergessen. Anfang September 2022 holte Galatasaray den Spielmacher um sechs Millionen Euro Ablöse von Rapid. Im Sommerschlussverkauf wechselten aber auch noch internationale Promis wie Icardi, Mata und Rashica nach Istanbul.

Am Ende zählte Galatasaray 16 Legionäre, auch Demir war einer. Der Hinweis auf die Doppelstaatsbürgerschaft des Wieners ließ den türkischen Verband kalt.

Nur 129 Minuten

Spielen durften „nur“ acht Legionäre, drei weitere konnten als Joker für einen anderen Ausländer aufs Feld kommen. Anfangs wurde der Linksfuß noch für Mertens eingewechselt, Anfang Jänner gab es beim fünften Joker-Einsatz in der Liga die letzten sieben Minuten Spielzeit. Ergibt mit den 63 Minuten im Cup gesamt nur 129 Minuten Spielzeit.

Zum Vergleich: Bei seinen beiden ordentlichen Auftritten in Österreichs U-21-Team kam Demir auf 122 Minuten Spielzeit in fünf Tagen.

Friendly - Galatasaray vs Villarreal CF

Regeländerung

Warum reist Demir nach seinem Urlaub erneut zurück nach Istanbul? Warum wechselt der Hochbegabte nicht zu einem Verein mit weniger Legionären oder niedrigeren Ansprüchen?

Weil aus der „8+3-Regel“ eine „8+6-Regel“ wird, es dürfen also noch drei weitere Legionäre auf die Bank. Und, für Demir noch viel wichtiger: Ein kleiner Kreis von Spielern mit türkischen Wurzeln und entsprechendem Pass ist laut Verband künftig nicht mehr als Ausländer einzustufen.

Gala-Präsident Özbek meint, dass die Regel Demir betreffen wird: „Er wird wahrscheinlich als Einheimischer spielen können.“ Türkische Medien vermelden bereits vor der offiziellen Bestätigung, dass auf den 20-Jährigen mehr Spielzeit wartet, weil er zwar ÖFB-Spieler bleibt, aber fix nicht mehr als Österreicher zählen wird.

In Hütteldorf war beim Transfer die Legionärsproblematik noch kein Thema, aber sehr wohl die bei türkischen Vereinen schon öfters ausbaufähige Zahlungsmoral. Deswegen wurden für den Fall von Säumigkeit hohe Strafzahlungen vereinbart.

Strafzahlung

Tatsächlich verzögerte sich eine Ratenzahlung. Aber weil Galatasaray vor der geplanten Rückkehr in die Champions League (die Quali startet am 25. Juli) kein Verfahren bei der UEFA riskieren will, reichte ein Hinweis auf einen möglichen Europacup-Ausschluss.

Die Rate wurde schließlich überwiesen. Und die Pönale soll Rapid 100.000 Euro extra eingebracht haben.

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