Wie sich der SKN selbst beschädigt

Wie sich der SKN selbst beschädigt
Sportchef Schinkels moderiert während des NÖ-Derbys eine ÖVP-Veranstaltung und kritisiert Coach Steiner.

SKN-Sportdirektor Frenkie Schinkels hat bekanntlich mehrere Nebenjobs. Der neue Manager des Zweitligisten, Andreas Blumauer, hat einen – mit seiner Fundraising-Plattform für junge Sportler. Und auch Christoph Reisinger hat einen: Der vom neuen Coach Michael Steiner abservierte Konditionstrainer zahlt mit seinem Fitness-Unternehmen an den Kosten von St. Pöltens Stürmer Daniel Segovia mit. Das heißt: Reisinger steckt einen Teil seines Gehalts wieder in den Verein.

Doch es geht noch kurioser: Während St. Pölten auch das sechste NÖ-Derby in Horn verlor (0:1), moderierte Schinkels in Herzogenburg die Präsentation der lokalen ÖVP-Kandidaten für die Gemeinderatswahl. Ein Augenzeuge berichtet von einem „witzigen Auftritt von Schinkels“. SKN-Sympathisanten finden es weniger lustig, dass der neue Sportdirektor zum dritten Mal bei einem Spiel verhindert war. Diesmal sogar wegen Wahlwerbung.

Die Rechtfertigung von Schinkels: „Der Termin war vor meinem Engagement beim SKN ausgemacht.“

Schluss mit lustig gilt auch für Coach Steiner, nachdem Reisinger nach über zehn Jahren beim Verein und problemloser Zusammenarbeit mit vier Cheftrainern zum Amateurteam abgeschoben wurde. Steiner spricht von „unterschiedlichen Plänen“. Schinkels wird deutlicher: „Das hat Herr Steiner zu verantworten. Mir tut es um Reisinger sehr leid, wir halten ihn beim Verein. Aber wenn der Trainer mit dem Fitness-Coach nicht mehr normal reden kann, bringt es nichts.“

Ob es nach den Streitereien Geld für einen neuen Konditionstrainer gibt, ist fraglich. Steiner hat zwar noch nie im Profibereich eine Wintervorbereitung geplant – doch Schinkels sagt: „Wir brauchen das Geld eher für Spieler, die Tore schießen.“

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