Nach welchem Schema die Teamchef-Suche ablaufen könnte
Wenn in Österreich ein Trainer für die Nationalmannschaft gesucht wird, dann lief das bisher so ab: Man hat den Markt nach Namen abgegrast, die erfolgreich waren, nach Möglichkeit Deutsch sprechen und im Idealfall eine erfolgreiche Vergangenheit als Spieler vorzuweisen haben. Ist diese Vorgehensweise noch zeitgemäß? Oder braucht es einen detaillierteren Blick darauf, wer bei seinen bisherigen Stationen welchen Fußball hat spielen lassen und vor allem: ob dieser Stil zur eigenen Mannschaft passt.
Unterteilt in die Phasen mit und ohne Ball lässt sich grob zusammenfassen, dass im Spiel der Österreicher da wie dort ein sehr aktiver Zugang prägend geworden ist.
In der Defensive, sprich wenn der Gegner den Ball hat, ist die Mehrheit der ÖFB-Kicker zu aggressivem Forechecking, also Pressing im Angriffsdrittel „erzogen“.
Umgekehrt hat das Team im Schnitt 57 Prozent Ballbesitz. Ein österreichischer Teamchef muss also speziell das Spiel gegen tief verteidigende Gegner forcieren – kein leichtes Unterfangen.
Fazit: Verhalten agieren und auf Konter lauern ist das Spiel der Österreicher nicht.
Wer in erster Linie danach Ausschau hält, welcher Trainer schon bewiesen hat, den gegebenen Zugang erfolgreich umsetzen zu können, erhöht die Chancen, dass zwischen Spielern und Trainern so etwas wie eine Harmonie entsteht. Sucht man indes (wie bisher) nur nach bekannten Namen, könnte die Suche schneller als gewünscht wieder von vorne losgehen.
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