Gartner ist ÖFB-Präsident, die Geschäftsführer bleiben
Am Freitag um 14 Uhr traf sich das Präsidium des ÖFB in Graz zur ersten Sitzung nach dem Rücktritt von Präsident Gerhard Milletich. Der Verleger aus dem Burgenland war über eine Inseraten-Affäre gestolpert.
In weniger als einer Stunde einigte sich nun das oberste Gremium des Verbandes auf einen interimistischen Nachfolger. Dieser hört wie erwartet auf den Namen Johann Gartner und kommt aus Niederösterreich. Er wird die Geschicke des Verbandes nun bis zur nächsten Hauptversammlung "geschäftsführend" leiten, wie es in einer kurzen Aussendung des Verbandes heißt. Ein Termin für die Hauptversammlung wird erst fixiert. Sie soll im Mai oder Juni stattfinden, bis dahin sollen Kandidaten sondiert werden.
Der 71-jährige pensionierte Bürgermeister der Gemeinde Ziersdorf ist der dienstälteste der vier Vizepräsidenten. Die drei übrigen Stellvertreter standen für ein Amt an der Spitze nicht zur Verfügung.
Gartner war im Herbst 2021 eines der sieben Präsidiumsmitglieder, die für Milletich votiert hatten. Der routinierte Funktionär hatte sich im Zuge der Inseraten-Affäre zuletzt aber auch immer wieder kritisch gegenüber dem nun gefallenen ÖFB-Boss geäußert.
Am Freitag dürfte er nun für Ruhe gesorgt haben. Die Präsidiumssitzung dürfte den Beteiligten als eine der harmonischsten der jüngeren Vergangenheit in Erinnerung bleiben. "Die heutige Sitzung war sehr konstruktiv", sagt Gartner zum KURIER. So wurde auch die Situation um die beiden Geschäftsführer beruhigt. Thomas Hollerer und Bernhard Neuhold sollen in professioneller Art und Weise ihre Arbeit fortsetzen.
"Wir wollen da keine Altlasten aufarbeiten, Fehler sind auf beiden Seiten gemacht worden", so Gartner. Er wolle in den nächsten Wochen mit allen Beteiligten, auch mit den Präsidiumsmitgliedern, Gespräche führen. "Mein Ziel ist, hier als Moderator und Mediator aufzutreten und den Verband dann geordnet an den neuen Präsidenten zu übergeben."
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