Mourinho & Klopp: Trainer-Stars im Fokus

Ausgerastet: Jürgen Klopp hat Probleme mit vierten Offiziellen.
Chelsea-Coach Jose Mourinho hinterfragt die Reife seiner Spieler, BVB-Coach Klopp droht eine Strafe.

Chelsea, Sieger der Königsklasse im Jahr 2012, blamierte sich daheim mit dem 1:2 gegen Basel bis auf die Knochen. Und das just bei der Rückkehr von José Mourinho auf die Bank von Chelsea in der Champions League.

So zerknirscht wie am Mittwochabend gibt sich José Mourinho selten, der Startrainer nahm die Schuld für die Blamage auf sich. „Ich bin verantwortlich“, stellte der Portugiese klar. Seine Spieler bekamen freilich auch ihr Fett weg: „Ich denke, die Mannschaft ist wahrscheinlich keine mit genug Reife und Persönlichkeit, um in einem Spiel schwierige Situationen zu überstehen“, erklärte der frühere Real-Madrid-Coach.

Überschwang

Bei den Schweizern hingegen war Euphorie angesagt. „Historisch ist das“, schrieb die Basler Zeitung. Bayern-Profi Xherdan Shaqiri gratulierte via Twitter: „Ich bin stolz auf Euch.“ Der gebürtige Basler Tenniscrack Roger Federer schrieb: „Ein fantastischer Abend für die FCB-Fans, wow! Ich bin so glücklich. Danke, FC Basel.“

Dortmund, im Mai noch Champions-League-Finalist, verlor beim Auftakt in Neapel 1:2. Auch dort stand der Trainer im Mittelpunkt, allerdings schon vor dem Schlusspfiff: Jürgen Klopp ist nämlich Wiederholungstäter. Immer wieder war der Trainer der Borussia in der Vergangenheit mit Schiedsrichtern aneinandergeraten. Mehrfach hat der Coach schon Besserung gelobt, im Hexenkessel von Neapel verlor Klopp am Mittwoch aber wieder die Nerven. Nach seiner Verbalattacke gegen den vierten Offiziellen droht dem BVB-Trainer nun ein Nachspiel der UEFA.

Die deutsche Fußballbund hatte Klopp schon mehrfach bestraft: Auf rund 45.000 Euro ist der Betrag inzwischen angewachsen, den er für ähnliche Vorkommnisse zahlen musste. Zuletzt war er wegen eines ganz ähnlichen Vorfalls beim 3:3 in Frankfurt in der Vorsaison mit einem Bußgeld von 6000 Euro belegt worden. Im November 2010 hatte Klopp dem vierten Offiziellen beim Spiel gegen Hamburg seine Mütze ins Gesicht gedrückt. Das kostete ihn 10.000 Euro. Schon damals gelobte er Besserung: „Nun kann ich versprechen, dass es solch ein Bild von mir nie wieder geben wird – und ab sofort alle vierten Unparteiischen vor mir sicher sind.“

Vorgeschichte

Kaum einer seiner Kollegen fiel ähnlich oft auf wie der Dortmunder Chefcoach. 12.000 Euro wurden wegen einer Verbalattacke gegen Referee Drees nach dem 1:2 beim HSV im November 2008 fällig. Monate zuvor war er beim 3:2 der Borussia in Köln aus der Coaching-Zone beordert und am Ende vom DFB um 5000 Euro erleichtert worden. Eine Verbalattacke gegen Schiedsrichter Kinhöfer, als Klopp noch Coach des FSV Mainz war, wurde gar mit 12.500 Euro geahndet.

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