Mission in Paris: Was Rangnick und das ÖFB-Team in Frankreich erwartet
Österreich fordert den Weltmeister. Nach der Kennenlernphase will der Teamchef im letzten Auswärtsspiel der Nations-League-Gruppe eine Weiterentwicklung sehen.
Paris soll für Österreichs Nationalteam nicht die Stadt der Hiebe werden. Teamchef Ralf Rangnick und seine Mannschaft sind unterwegs auf einer Mission, das Spiel in Frankreichs Hauptstadt gegen den Weltmeister ist am Donnerstag-Abend (20.45 Uhr/live ORF1) nur ein Zwischenstopp.
Jedoch einer, bei dem man Gezeigtes bestätigen und Zählbares mit nach Wien nehmen möchte. "Wir wissen, dass es eine schwere Gruppe ist. Aber wir hätten daheim gegen Dänemark und auch Frankreich gewinnen können – nicht mit Glück, sondern durchaus realistisch." Mit der Leistung zeigte sich Rangnick damals zufrieden, nicht aber mit der Punkteausbeute. "Wir müssten zwei, drei Zähler mehr haben."
So benötigt es wohl noch einen Sieg, entweder in Paris oder daheim gegen Kroatien, um den Klassenerhalt zu fixieren. Was aber erwartet Österreichs Team in Frankreich? Und inwiefern sind von Rangnick Experimente zu erwarten?
Priorität EM-Quali
Die Nations League nimmt Rangnick ernst. "Wir werden sicher kein Spiel abschenken. Aber es bringt uns nichts, wenn wir in dieser Gruppe Zweiter oder Dritter werden und uns dann nicht für die EM 2024 in Deutschland qualifizieren. Die Priorität ist klar", erklärte er im KURIER im August. Zumal Rangnick als Deutscher in Deutschland einiges unter Beweis stellen möchte.
Turnier-Mentalität
Als nächsten Schritt im "Kennenlern-Prozess" möchte Rangnick bei seiner Mannschaft eine Turnier-Mentalität implementieren. "Bei einem Nationalteam geht es doch in erster Linie bei den Spielen um einen Turnier-Charakter. Wie jetzt in der Nations League, bei einer Qualifikation oder einer Endrunde." Daher wünscht er sich vom Trainerteam und Spielern die entsprechende Einstellung, die auch gegen Frankreich und Kroatien geprobt werden soll. "Wir sind auf einer Mission." Marcel Sabitzer stellt klar: "Wir wollen beide Spiele gewinnen."
Die ersten vier der sechs Spiele in der Nations League gegen die großen Fußballnationen Frankreich, Kroatien und Dänemark durften als Kennenlernen zwischen Rangnick und dem Team taxiert werden. In den zwei verbleibenden möchte der Deutsche kaum Experimente wagen. "Wir haben uns im Juni schon kennengelernt. Daher müssen wir uns nicht unbedingt noch viele Spieler anschauen, daher wird keine Rotation im großen Stile der Fall sein." Rückkehrer Andreas Ulmer fällt erkrankt aus.
Stil-Frage
"Wir wissen, was der Teamchef will. Wir versuchen umzusetzen, was er vorgibt. Es liegt an uns", meint Marko Arnautovic, der Zweifler widerlegt hat, er würde nicht in den Rangnick’schen Pressing-Stil passen.
Mit Aggressivität und frühem Pressing kann man den Weltmeister mehr als nur ärgern. "Frankreich ist das vielleicht beste Team der Welt. Es wird sehr schwierig. Aber niemand ist unschlagbar", sieht Arnautovic Chancen. Teamkollege Sabitzer sieht das gegen ersatzgeschwächte Franzosen ähnlich. "In Wien waren wir ja nah dran. Da haben wir das kompakt gelöst mit Druck auf den Ball und Aggressivität." Nun benötige es darüber hinaus mehr Ruhe im Ballbesitz. "Wir brauchen die richtige Mischung und eine gute Tagesverfassung."
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