Messi statt Affengruber: Max Wöbers steiler Aufstieg

Mittendrin in einer von Europas Topligen: Max Wöber jubelt mit Sevilla.
Der frühere Rapid-Verteidiger spielt jetzt nicht mehr gegen Amstetten, sondern gegen den FC Barcelona.

Affengruber, Wurm und Lachmayer – so hießen die Gegner von Max Wöber am 17. März 2017. Messi, Suárez, Piqué – so heißen die Gegner von Max Wöber am 30. Jänner 2019. In nur 684 Tagen hat sich die Fußball-Welt für Max Wöber auf den Kopf gestellt. Vor nicht ganz zwei Jahren spielte der knapp 1,89 Meter große Linksfuß noch in der Ostliga. Jetzt sind Spaniens Fußball-Tempel die Spielwiesen für den Innenverteidiger, der am Montag 21 Jahre alt wird.

Am 17. März 2017 hatte Max Wöber auf dem Trainingsplatz im Allianz-Stadion ein kleines Erfolgserlebnis. Er köpfelte nach einem Freistoß ein Tor gegen Amstetten. Die Freude des damals knapp 19-Jährigen war aber nicht groß, weil Amstetten kurz nach seinem Treffer noch das 3:2 machte. Es war der letzte Auftritt von Wöber bei den Amateuren von Rapid, der letzte in der Regionalliga Ost.

Über Ajax zu Sevilla

Fünf Monate nach diesem Spiel wechselte Wöber von Rapid zu Ajax Amsterdam. Kurz danach machte er im Oktober 2017 das erste von bisher drei Länderspielen. Und vor knapp zwei Wochen verpflichtete der FC Sevilla den Innenverteidiger um 10,5 Millionen Euro. Zwei Tage nach seinem ersten Training bei den Andalusiern spielte Sevilla bei Real Madrid, Wöber stand noch nicht im Kader. Ein paar Tage später saß der Österreicher schon auf der Bank, beim Cup-Viertelfinalhinspiel gegen FC Barcelona. Am Samstag spielte Wöber beim 5:0-Heimsieg gegen Levante schon über die volle Spielzeit.

Und jetzt kommt ein absolutes Highlight für den Wiener, ein Auftritt im Camp Nou am Mittwoch (21.30 Uhr/live DAZN) gegen den FC Barcelona. Und dabei wird auch Lionel Messi dabei sein. Der wurde beim Hinspiel von Trainer Valverde geschont. Um aber ins Semifinale aufzusteigen, wird er am Mittwoch spielen, denn die Katalanen müssen ein 0:2 aufholen.

Wöber wohnt noch im Hotel, will aber nächste Woche den Umzug in ein Haus angehen. Diese Woche ist schon verplant mit den Reisen nach Barcelona und Vigo, wo am Samstag in der Meisterschaft gespielt wird.

Mehr Vertrauen

Dass Wöber nach so kurzer Zeit schon in der Startelf gestanden ist, ist ein enormer Vertrauensbeweis von Trainer Pablo Machin. „Ich sehe hier mehr Chancen auf Einsätze als bei Ajax“, meinte Wöber zu seinem Transfer. Diese Saison setzte ihn Trainer Erik ten Hag in 17 Spielen nur acht Mal ein, davon zwei Mal links in der Viererkette. In Sevilla suchte Trainer Machin einen Innenverteidiger mit starkem linken Fuß für die Dreierkette. „Die Dreierkette ist zwar ein bisschen eine Umstellung, aber mir taugt es, wenn ich Ausflüge nach vorne machen kann und hinten noch zwei Spieler als Back-up habe“, sagte der 20-Jährige der APA.

Bei den Fans in Amsterdam ist er trotz seines Wechsels nicht unten durch. Wöber stellte das Mannschaftsfoto vom Levante-Spiel auf Instagram. „Komm zurück zu Ajax“, kommentierte ein Niederländer. „Du bist besser als Magallan und Sinkgraven“, schrieb ein anderer Fan. Ajax verlor am Sonntag 2:6 gegen Feyenoord Rotterdam. Der 25-jährige Argentinier Lisandro Magallan wurde um neun Millionen Euro von Boca Juniors als Wöber-Ersatz geholt.

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